Etwas mehr als dreißig Zentimeter Neuschnee gab es innerhalb von ein paar Tagen, nicht nur in der Landeshauptstadt. Während die Kinder ihren Spaß haben, stehen körperlich behinderte Menschen vor unlösbaren Problemen. Sie haben so gut wie keine Möglichkeit, ihre Wege wie gewohnt zu benützen.

Ohne Hilfe kommt man nicht weiter
Wenn Stellplätze für Behindertenfahrzeuge zugeschneit sind, man Gehsteige nur erahnen kann, oder man nicht zur – frei geräumten – Bushaltestelle kommt, ist es nicht verlockend, aus dem Haus zu gehen. Hartwig Gallhuber ist jetzt voll auf seine Frau Eva angewiesen.
Selbst bei den einfachsten Wegen, die zu erledigen sind und die er sonst immer alleine mit dem Rollstuhl bewältigen konnte: „Wenn man mit dem Rollstahl die Völkermarkter Straße Richtung stadteinwärts fährt, ist das lebensgefährlich. Über die Straße kann man nicht, weil die Autos nicht langsamer werden. Und viele Bushaltestellen sind nicht frei geschaufelt.“

Die nötigen Erledigungen in der Stadt mit dem Pkw sind auch nicht einfacher: „Das Problem ist, dass man nicht einmal den Rollstuhl aus dem Auto kriegt, man braucht ja Platz, wenn man die Klappe aufmacht.“

„Großes Bemühen erkennbar“
Diese und ähnliche Rückmeldungen bekommt auch Isabella Scheiflinger, die Anwältin für Menschen mit Behinderung in Kärnten. Die Stadt Klagenfurt habe Nachholbedarf in den Schneeräumkonzepten: „Unsere Erfahrung ist die, wenn sich Menschen mit Behinderung an uns gewandt haben und wir mit den Gemeinden und Zuständigen in Kontakt getreten sind, dass es großes Bemühen gibt, rasch Abhilfe zu schaffen.“

Auch wenn es für Betroffene scheint, dass mit der Schneeräumung nichts weitergehe, 230 Mitarbeiter der Landeshauptstadt sind seit Tagen im Dauereinsatz. Spätestens am Montag sei mit einem ungehinderten Weiterkommen wieder zu rechnen, heißt es von der Stadt Klagenfurt.