Kräutersackerln und Tinkturen
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Leute

„Gewittermischung“ gegen schlechte Laune

Christine Spazier aus Villach sammelt mehr als 400 verschiedene Blätter, Wurzeln und Kräuter hauptsächlich auf dem Dobratsch. Daraus stellt sie Tees, Liköre, Tinkturen, Salze und Weihrauchmischungen her. Unter anderem ihre „Gewittermischung“ gegen schlechte Laune.

Unzählige verschiedene Kräuter, Tinkturen, Salze, Räucherwerk und Elexiere hat Spazier in ihrer Kräuterküche in Villach. Jetzt im Winter werden die gesammelten Schätze verarbeitet. Die Villacherin beschäftigt sich seit 30 Jahren mit Wildkräutern: „Wildkräuter haben auf jeden Fall mehr sekundäre Inhaltsstoffe. Man muss sich das so vorstellen: Auf der Wiese herrscht Krieg, die Pflanzen müssen sich behaupten. Wenn sie angebaut werden, dann werden sie umsorgt.“ Angebaute Kräuter müssen sich demnach nicht behaupten, so die Kräuterpädagogin.

Christine Spazier
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Christine Spazier

Vieles stärkt das Immunsystem

Gerade für das Immunsystem gebe es viel, was man so auf den Wiesen findet: „Man kann sein Immunsystem zum Beispiel mit der Engelwurz und der Meisterwurz stärken. Die Wurzeln haben sowieso ganz ein eigenes Potenzial. Die werden als Tinktur angesetzt. Es gibt dann aber genauso gut noch die Echinacea und die Zistrose, die kann man beide in den Tee hinein geben oder auch als Tinktur ansetzen.“

Verschiedene Kräuter
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Meister- und Engelwurz

Kärntner Waldweihrauch in Vergessenheit geraten

Sie gibt ihr Wissen auch in Workshops weiter, wie etwa zum Kärntner Waldweihrauch: „Da sind die Harze und Nadeln unserer Bäume drinnen. Dann Johanniskraut und die Samen von Meister- und Engelwurz, Wacholder, Eschenblätter. Früher einmal wurde in den Tälern nur mit unserem Waldweihrauch geräuchert.“

Kärntner Waldweihrauch
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Kärntner Waldweihrauch

Dann gibt es noch die sogenannte „Gewittermischung“, die eine beruhigende Wirkung hat: „Wurde damit geräuchert, dann begegnete man sich wieder auf gleicher Höhe und fuhr sich nicht gleich an. Die Gemüter beruhigen sich, da kann man zuschauen dabei. Das funktioniert super.“ Denn vieles, was die Vorfahren gekannt und verwendet hatten, geriet mittlerweile in Vergessenheit, wobei die Schätze der Natur nicht unterschätzt werden sollten, so die Kräuterpädagogin.