Coronavirus

Kaiser: „Freiheiten nicht aufs Spiel setzen“

Der vierte Lockdown endet am kommenden Sonntag für genesene und geimpfte Menschen. Für sie gibt es, teilweise je nach Bundesland in unterschiedlichen Schritten, weitgehende Öffnungen und Freiheiten. Ob Kärnten zusätzliche Maßnahmen trifft, entscheidet sich am Donnerstag. LH Peter Kaiser (SPÖ) appelliert an die Bevölkerung, Vernunft walten zu lassen.

Geöffnet werden der Handel, die körpernahen Dienstleister und die Hotellerie und Gastronomie mit einer auferlegten Sperrstunde von 23 Uhr, Geschlossen bleiben weiterhin Nachtgastro und Apres Ski-Lokale. In allen geschlossenen Räumen gilt zusätzlich FFP2-Maskenpflicht. Auch Sport ist ab Montag mit einem 2G-Nachweis möglich, die FFP2-Maskenpflicht bei der unmittelbaren Sportausübung entfällt. Am Arbeitsplatz gilt weiterhin die 3G-Regel – geimpft, genesen oder getestet.

Über mögliche zusätzliche Maßnahmen wird beraten

Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser, der in Wien an den Gesprächen teilnahm, wird die Ergebnisse am Mittwoch noch telefonisch mit seinen Regierungskolleginnen und Regierungskollegen sowie den Sozialpartnern erörtern, heißt es in einer Aussendung des Landes. Wie angekündigt wird am Donnerstag in einer Sitzung des Koordinationsgremiums mit den darin vertretenen Expertinnen und Experten über mögliche zusätzlich für Kärnten zu treffenden Maßnahmen beratschlagt.

„Die heutigen Ergebnisse sind die Unterkante an österreichweit geltenden Maßnahmen. Klar ist, wir werden in Kärnten jedenfalls weiterhin größte Vorsicht und Sorgfalt walten lassen. Es gilt die Formel: So viele Schutzmaßnahmen wie nötig, so viele Öffnungen für geimpfte Menschen wie möglich. An oberster Stelle stehen für mich und die Landespolitik der Schutz von Leib und Leben aller in Kärnten lebenden Menschen, der Schutz der Intensivstationen und Spitäler und schließlich das Offenhalten der Schulen in Präsenzunterricht“, so Kaiser. Bei jeder Entscheidung sei eine Abwägung zwischen gesundheitlichen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Risiken und Folgen zu treffen.

Kaiser: „Regeln sind unbedingt einzuhalten“

Kaiser appelliert an die Bevölkerung Vernunft walten zu lassen und wiedergewonnene Freiheiten nicht leichtfertig aufs Spiel zu setzen: „Die Regeln, die ab Montag in Kärnten gelten werden, sind bitte unbedingt einzuhalten. Das gilt für geimpfte ebenso wie für ungeimpfte Menschen. Es wird weder die Zeit sein, Partys zu feiern, noch die Coronoa-Schutzimpfung unverantwortlich weiter zu dämonisieren. Vielmehr wird es notwendig sein, sich über die Verantwortung für sich selbst und die solidarische Verantwortung für alle Mitmenschen, allen voran für unsere Kinder, bewusst zu sein."

Über die Ergebnisse der Beratungen im Koordinationsgremium wird der Landeshauptmann gemeinsam mit Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) und Landesrat Martin Gruber (ÖVP) in einer Pressekonferenz, die für Donnerstagnachmittag anberaumt wird, berichten.

Gruber: „Behutsame Öffnung ist wichtig“

ÖVP-Landesparteiobmann Martin Gruber sagte zum Lockdown-Ende für Geimpfte: „Für mich ist es entscheidend, Versprechen einzuhalten und Öffnungsschritte zu setzen. Das ist eine wesentliche Erleichterung für die geimpfte und genesene Bevölkerung sowie die Betriebe – sie dürfen nicht weiter die Zeche dafür bezahlen, dass andere auf die notwendigen Maßnahmen pfeifen. Mit sorgsamem Blick auf die kommenden Monate ist dabei eine behutsame Öffnung mit klaren Regeln und strengen Sicherheitsmaßnahmen wichtig und richtig."

Köfer: „Verlängerung des Lockdowns hätte dramatische Folgen“

Grundsätzlich positiv sieht es Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer, dass der allgemeine Lockdown in Österreich am Wochenende endet: „Eine Verlängerung des Lockdowns hätte für viele Wirtschaftsbereiche wie den Handel, die Gastronomie, die Hotellerie und die körpernahen Dienstleister dramatische Folgen gehabt. Schon jetzt leiden viele Betriebe und sehnen sich nach den Öffnungsmöglichkeiten, verbunden mit Kundenfrequenz sowie Umsätzen und das gerade in der für den Handel und den Tourismus wichtigen Vorweihnachtszeit.“
Im Vorfeld der am Donnerstag stattfindenden Beratungen in Kärnten über mögliche zusätzliche Maßnahmen fordert Köfer, in unserem Bundesland neben dem Handel auch die Gastronomie und die Hotellerie ab 12. Dezember öffnen zu lassen.

Angerer: „Ende des Lockdowns für alle Bürger“

Ein Ende des Lockdowns für alle Bürger fordert FPÖ-Landesparteiobmann Erwin Angerer in einer Aussendung: „Es ist falsch, die ungeimpften Mitbürger weiter auszugrenzen und vom öffentlichen Leben auszuschließen. Man soll aufklären, aber nicht Menschen ausgrenzen. Die Wirtschaft, egal ob Handel, körpernahe Dienstleister, Gastronomie, Hotellerie oder Freizeitbetriebe, hat seit langem erprobte und bewährte Sicherheitskonzepte parat, daher soll man sie endlich wieder arbeiten lassen. Die Betriebe haben durch die Maßnahmen der Regierung leider schon genug Schaden erlitten. Daher brauchen wir auch in Kärnten keinesfalls strengere Maßnahmen, wie sie LH Peter Kaiser noch überlegt, sondern auch die Gastronomie und Hotellerie müssen ab 12. Dezember ohne Einschränkungen öffnen dürfen.“