Millstättersee im Winter
Martin Moser/ORF
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Chronik

Mann nach Tauchgang in Lebensgefahr

Ein Tauchunfall hat sich am Dienstag am Millstätter See ereignet. Ein 30 Jahre alter Mann führte allein einen Tauchgang bis zu 100 Meter Tiefe durch. Seine Freundin fand ihn Zuhause bewusstlos vor, ein schwerer Fall von Taucherkrankheit. Der Mann musste nachts nach Deutschland zu einer Druckkammer geflogen werden.

Der Mann aus Feistritz an der Drau war Dienstagnachmittag alleine im Millstätter See tauchen. Nach dem Tauchgang fuhr er wieder nach Hause. Nachdem sich sein Gesundheitszustand plötzlich verschlechterte, verständigte er seine Freundin, die sofort von Spittal an der Drau zu ihm fuhr.

Notarzt stellte schwerste Verletzungen fest

Kurz vor 20.00 Uhr fand sie ihren bereits bewusstlosen Freund in seiner Wohnung auf und alarmierte den Notarzt. Dieser stellte schwerste Symptome der Taucherkrankheit fest. Der 30-Jährige führte laut derzeitigen Erkenntnissen einen Tauchgang bis in die Tiefe von 100 Metern durch. Vom Rettungshubschrauber RK1 wurde der Mann vorerst in das LKH Villach eingeliefert und im Anschluss in eine Druckkammer nach Murnau in Deutschland überstellt.

Rettungshubschrauber und Einsatzkräfte
FF Feistritz/Drau

Die Taucherkrankheit, medizinisch Dekompressionskrankheit, entsteht, weil sich unter hohem Druck tief im Wasser auch Stickstoff im Gewebe ablagert. Taucher halten deswegen beim Auftauchen Pausen ein, damit dieser Stickstoff wieder abgeatmet werden kann. Wird aber zu schnell aufgetaucht, können sich im Blut und im Gewebe Gasblasen bilden, die Schäden verursachen. Das reicht von Gelenksschmerzen und Juckreiz bis hin zu Bewusstlosigkeit und Atemstillstand. In schweren Fällen kann die Krankheit auch zum Tod führen.