von links Landesrat Martin Gruber mit Landeshauptmann Peter Kaiser und Gesundheitsreferentin Beate Prettner
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Coronavirus

Kärnten überlegt künftige Maßnahmen

Die Landesregierung hat sich am Dienstag mit dem bevorstehenden Ende des Lockdowns befasst. Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) erwartet sich vom Bund noch inhaltliche Konkretisierung, was künftige Schutzmaßnahmen betreffe. Er sagte, er könne sich 2-G und FFP2-Maske in Gastronomie und Hotellerie vorstellen.

Seit Montag gab es 285 Neuinfektionen, insgesamt gibt es nun wieder weniger als 10.000 Infizierte. Von den 3.560 Schulklassen sind derzeit 55 geschlossen. Die 7-Tage-Inzidenz in Kärnten beträgt derzeit etwas über 800. Es gebe durchaus positive Tendenzen bei der Inzidenz und den Neuinfektionen, Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) wies aber darauf hin, dass elf Patienten seit Montag gestorben seien. Manche davon waren jünger als 50 Jahre. Immer noch liegen 61 Patientinnen und Patienten auf den Kärntner Intensivstationen, davon sind drei Viertel ungeimpft.

Lockdown für Geimpfte endet

Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) hat am Dienstag in der ersten Pressekonferenz nach seiner Angelobung angekündigt, dass der Lockdown für Geimpfte und Genesene am 12. Dezember endet. Für Ungeimpfte werde der Lockdown weiterhin gelten. Die Details würden ab Mittwoch in Gesprächen mit Expertinnen und Experten sowie den Landeshauptleuten geklärt.

Jüngere immer noch am meisten betroffen

Prettner sagte weiters: „Je mehr Geimpfte in einer Altersgruppe, desto geringer die Infektionszahlen. Je mehr Ungeimpfte, desto mehr Coronavirus-Kranke in einer Altersgruppe, wie beispielsweise bei den Sechs- bis 14-Jährigen oder den 25- bis 34-Jährigen, wo wir am wenigsten Geimpfte zählen, dafür am meisten CoV-Infektionen.“

Dabei bestätigen die Zahlen die Wirkung der Impfung eindrucksvoll. Obwohl im Vorjahr viel weniger Kärntnerinnen und Kärntner eine Infektion erlitten, waren deutlich mehr Todesfälle als heuer zu verzeichnen, so Prettner: „Im November 2020 hatten wir 213 Todesopfer, die an oder mit Covid-19 verstorben sind. Im November 2021 waren es dank Impfung 88. Es sind immer noch zuviel, aber 125 weniger.“

2-G für Gastronomie denkbar

Am Mittwoch treffen einander Bund und Länder, um mit Experten, um über das Ende des Lockdowns in fünf Tagen zu beraten. Auf die Frage, ob Kärnten auch eine 2-G-Regel für Hotellerie und Gastronomie übernehmen werde, sagte Kaiser, man bekomme vom Bund die Unterkante vorgegeben, man könne strengere Maßnahmen verhängen, nicht aber mildere. „Im Bereich von Hotellerie und Gastronomie kann ich mir vorstellen, 2-G mit FFP-2-Maske überall dort zu ergänzen, wo es sinnvoll ist.“ Für sensible Bereiche könnte es auch 2-G plus geben, also geimpft oder genesen und getestet. Der Lockdown für Ungeimpfte geht laut Bund auch ab 13. Dezember weiter.

Ein Appell an alle Ungeimpften kam von Landesrat Martin Gruber (ÖVP), der sagte, die einzige und einzig richtige Antwort für ein gewohntes Leben sei die Impfung. Alle Kräfte werden dafür eingesetzt, um verunsicherte Menschen zu motivieren.

Team Kärnten: Tag des Neustarts

Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer sagte in einer Reaktion, der kommende Montag müsse der Tag des Neustarts für Handel, Gastronomie, Hotellerie und persönliche Dienstleister wie Friseure sein und das auch in Kärnten. Die Situation bei vielen Kärntner Wirtschaftsbetrieben, insbesondere im Handel oder Gastronomie, sei alles andere als rosig. Man solle bedachte Öffnungsschritte mit Rücksicht auf die noch immer angespannte CoV-Lage setzen, so Köfer. Es gebe in allen Bereichen gut durchdachte Sicherheitskonzepte und entsprechend strenge Hygienemaßnahmen, die ein sicheres Aufsperren ermöglichen.

FPÖ: Lockdownende für alle

FPÖ-Obmann Erwin Angerer sagte in einer Aussendung am Dienstag, das Ende des Lockdowns und ein Aufsperren des Handels, der Dienstleister, der Gastronomie, Hotellerie und der weiteren Bereiche sei ein wichtiger Schritt, der jetzt ohne Einschränkungen umgesetzt werden müsse. Was die Ungeimpften betreffe solle man auf Aufklärung setzen, aber nicht auf Ausgrenzung: „Wir sind nicht gegen eine Impfung, aber gegen jede Art von Impfzwang oder Impfpflicht."