Impfen Menschen in Schlange
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Chronik

Impfkampagne: „Es geht um unser Leben“

Das Land hat am Montag die Impfkampagne „Es geht um unser Leben“ gestartet, um Impfskeptiker doch noch in die Covid-Impfstraßen zu bekommen. Die Sujets zeigen Kinder, Arbeiter und Senioren. Sie sollen via Außenwerbung, Printinseraten und Online-Schaltungen an die Öffentlichkeit kommen. Dafür wurde ein Budget von 200.000 Euro reserviert.

Direkt im Anschluss an die wöchentliche Sitzung des Koordinationsgremiums präsentierten Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ), Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) und Landesrat Martin Gruber (ÖVP) die neue Kampagne. „Wir wollen damit möglichst viele Bürgerinnen und Bürger noch einmal von der Notwendigkeit, vom persönlichen Nutzen aber auch von der solidarischen Wirkung der Impfung überzeugen“, betonte Kaiser im Rahmen der Pressekonferenz.

Bis jetzt haben 384.540 Kärntnerinnen und Kärntner (68,4 Prozent) zumindest eine CoV-Impfung erhalten. Mit dieser Quote liegt Kärnten österreichweit am drittletzten Platz, nur vor Salzburg und Oberösterreich. Spitzenreiter ist das Burgenland mit einer Quote von 76,6 Prozent.

Regierung Pressekonferenz
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Pressekonferenz zur Impfkampagne mit Landesrätin Prettner (links) Landeshauptmann Kaiser und Landesrat Gruber (rechts)

Je mehr Geimpfte, desto weniger Tote

Kaiser: „Viele meinen, dass die Impfung zu wenig erforscht ist oder Risiken birgt. Ich maße mir auch nicht an, Impfexperte zu sein, aber was ich weiß ist, dass bei Milliarden Menschen, die auf der ganzen Welt geimpft wurden, dort, wo die Impfquote höher ist, weniger Menschen durch die Pandemie dem Tode geweiht sind“, sagte der Landeshauptmann.

Landesrat Gruber sagte, klar deklarierte Impfgegner werde man mit der Kampagne nicht umstimmen können: „Aber viele Kärntnerinnen und Kärntner, die keine absoluten Impfgegner sind, könnte man überzeugen.“ Eine weitere Anstrengung müsse sein, das Impfangebot noch weiter zu regionalisieren. „Die Impfung ist unsere einzige Möglichkeit, um in Zukunft mit diesem Virus, das uns zweifellos noch länger begleiten wird, zu leben. Jeder Geimpfte ist dabei ein weiterer Schritt aus der Pandemie“, sagte Gruber.

Sujet Impfkampagne „Weil es um unser Leben geht“
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Sujet für die neue Impfkampagne

Leichte Entspannung bei Neuinfektionen

Auf eine leichte Entspannung, was die Zahl der Neuinfektionen in Kärnten angeht, verwies Gesundheitsreferentin Beate Prettner: 505 waren es in den vergangenen 24 Stunden, die Sieben-Tage-Inzidenz sank erstmals seit Mitte November wieder unter 1.000. Dennoch mussten mit Stand Montag 60 CoV-Patientinnen und -Patienten auf Kärntens Intensivstationen versorgt werden – mehr dazu in Chronologie der Pandemie ab Juli 2021.

„Es kann nicht der Weisheit letzter Schluss sein, ständig von Lockdown zu Lockdown zu gehen“, sagte Prettner, deshalb gelte es nun, alles zu tun, um die Bevölkerung zu einer Impfung zu motivieren. Um den Zugang zum Impfen zu erleichtern, wurden die Öffnungszeiten der Impfstraßen des Landes Kärnten ausgeweitet.

Bonus für hundertprozentige Impfquote in Heimen

Vergangene Woche wurden 45.000 Impfungen in Kärnten verabreicht, fast genau so viel wie in der Woche zuvor. Die Hälfte der Impfungen wurde in den Ordinationen von niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten ausgegeben. „An den Impfstraßen sind diese Woche 23.700 Impftermine buchbar, die Hälfte davon ist bereits gebucht“, sagte Prettner. Dazu kommen freie Impfungen ohne Voranmeldung in Klagenfurt, Villach und in zahlreichen weiteren Gemeinden sowie in Impfbussen, aber auch in Betrieben: „Mit den Impfungen in den Ordinationen unserer Impfärztinnen und Impfärzte können wir auf rund 50.000 Impfungen in dieser Woche kommen.“

Eine besondere Motivation zur Impfung soll es für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Pflegeheimen geben, kündigte Prettner an. Die Mitarbeiter von Heimen mit einer hundertprozentigen Impfquote sollen eine Bonuszahlung von 100 Euro bekommen. Zwei Heime haben bereits eine hundertprozentige Impfquote eingemeldet.

Treffen mit Bundesregierung am Mittwoch

Beim Treffen der Bundesregierung mit den Landeshauptleuten kommenden Mittwoch werde entschieden, ob der Lockdown verlängert wird oder nicht. Ob Kärnten dann die Bundesvorgaben umsetzt oder verschärft, hängt von der Entwicklung der Zahlen ab, so Kaiser.