Produktionshalle
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Wirtschaft

Starke Einbußen trotz gestiegener Preise

Den enormen Preisanstieg bei Holz, Aluminium oder Stahl bekommen jetzt auch alle Kunden zu spüren. Obwohl die Auftragsbücher voll sind, mussten Stahlbauunternehmen oder Fertighausproduzenten heuer durch die gestiegenen Rohstoffpreise teils starke Einbußen hinnehmen.

Die Rohstoffpreise bleiben weiter hoch, trotz geringerer Nachfrage. Das Unternehmen Haslinger Stahlbau in Feldkirchen baut Brücken oder Konstruktionen für Bahnhöfe und Flughäfen. Stahl wurde seit November des Vorjahres um mehr als 100 Prozent teurer.

Weiterverrechnen an die Kunden war lange nicht möglich, sagte Geschäftsführer Arno Sorger: „In letzter Konsequenz ist ein Viertel des Jahresergebnisses durch diese Materialpreissteigerung aufgefressen worden, weil wir in den ersten Monaten, November, Dezember des letzten Jahres und auch im Januar bereits Aufträge abgeschlossen hatten mit den alten Materialpreisen. Diese konnten dann nicht erhöht werden.“

Firmenhalle Haslinger Stahlbau
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Produktionshalle der Firma Haslinger Stahlbau

Unternehmer: „Wo soll das hinführen“

Der Stahlpreis sinkt jetzt zwar, doch nun sagen Lieferanten, dass das Einschmelzen von Schrott für die Stahlproduktion durch die hohen Energiekosten deutlich teurer geworden sei, die Rohstoffpreise bleiben hoch, Kunden verschieben Investitionen: „Wir können nur hoffen und gehen auch davon aus, dass sich das Ganze wieder beruhigen wird oder beruhigen muss. Weil wo soll das hinführen.“

Arbeiter Griffnerbaus bohrt Holz an
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Der Holzpreis erreichte heuer ein Rekordhoch

Holzpreis stieg um 200 Prozent

Ähnlich ist die Situation bei Griffnerhaus, wo viel mit Holz gebaut wird. Der Holzpreis schnellte um bis zu 200 Prozent in die Höhe. Durch die zwölfmonatige Preisgarantie konnten diese hohen Rohstoffkosten heuer nicht an die Kunden weitergegeben werden. Die Folge: So viele Auftrage wie noch nie, aber kein Gewinn, sagte Eigentümer Georg Niedersüß: „Wir werden mit einer schwarzen, vielleicht roten Null abschließen. Das Bittere ist, du arbeitest das ganze Jahr und bist fleißig, alle ziehen an einem Strang und zum Schluss bleibt nichts übrig.“

Griffnerhaus Flugaufnahme
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Preiserhöhungen werden jetzt an Kunden weiter gegeben

Fertighaus kostet jetzt um einiges mehr

Jetzt werden die höheren Kosten an die Kunden weitergegeben. Ein Haus ist im Vergleich zum Vorjahr um bis zu 75.000 Euro teurer: „Bei kleineren Häusern sind es 30 bis 50.000 Euro mehr, damit muss man schon rechnen.“ In einem sind sich die Unternehmer einig: Die gestiegenen Rohstoffpreise seien nicht nur auf die große internationale Nachfrage zurückzuführen, so Arno Sorger: „Wir glauben nicht, dass es die Verfügbarkeit des Schrottes ist oder die hohen Energiepreise, die jetzt argumentiert werden. Sondern dass da auch schon Spekulation mit enthalten ist.“ Auch wenn die Rohstoffkosten wieder sinken sollten, die Kunden werden davon nicht in vollem Ausmaß profitieren, glauben Experten.