Zwei Menschen halten einander die Hände
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Soziales

Erste Absolventen von palliativem Lehrgang

Unheilbar kranken oder hochbetagten pflegebedürftigen Menschen ein Leben in Selbstbestimmung und Würde bis zuletzt ermöglichen ist das Ziel von Palliative Care, also ganzheitlicher Betreuung. Die ersten Absolventen des berufsübergreifenden Basislehrgangs bekommen am Samstag ihre Zertifikate verliehen.

Menschen mit nur mehr begrenzter Lebenszeit bestmöglich betreuen und begleiten und dabei berufsübergreifend Hand in Hand zusammenarbeiten will der Basislehrgang vermitteln, den die Akademie de La Tour erstmals in Kärnten durchführte. Unter den 19 Teilnehmerinnen sind Ärzte genauso wie Psychologen und PsychologInnen, SozialarbeiterInnen oder PhysiotherapeutInnen, die in der Regel bereits Erfahrung im Palliativbereich haben.

Sie absolvierten 168 Stunden Theorie und 40 Stunden Praxis und präsentierten eine gemeinsame Abschlussarbeit zu berufsübergreifenden Palliativthemen. Lehrgangsleiterin Barbara Traar sagt, um in „Palliative Care“ tätig zu sein brauche es Einfühlungsvermögen, Offenheit und Ehrlichkeit. Man müsse im Umgang mit anderen Menschen gut kommunizieren können und wissen, welche psychischen und physischen Komponenten bei den Patienten und Angehörigen zusammenkommen: „Sie sind bei der Begleitung und Betreuung immer mit im Boot.“

Auch Schweigen zulassen

Neben viel Wissen über Schmerztherapie und beeinträchtigende Symptome gehe es auch um die richtige Kommunikation, sagt Barbara Traar. Dazu gehöre auch Schweigen „und dass man aushält, wenn Menschen einmal nichts sagen.“ Man müsse sie dann einfach nur spüren lassen, was in ihnen vorgeht: „Da braucht man sehr viel Gefühl dazu.“

Die AbsolventInnen des Lehrgangs sollen für die drei Palliativstationen und drei mobilen Palliativteams in Kärnten ebenso gerüstet sein wie für Arbeit in Pflegeheimen. Für den nächsten Lehrgang ab 10. Februar sind noch Plätze frei. Interessierte können sich an die Akademie de La Tour wenden.