Schon während des ersten Lockdowns im Frühjahr letzten Jahres mussten die Kinder und Jungendlichen in sozialpädagogischen Einrichtungen starke Einschränkungen hinnehmen. Um das Risiko einer Ansteckung zu minimieren, war über Wochen kein Kontakt mit den Eltern möglich. Jetzt in der vierten Welle trifft es die sozialpädagogischen Einrichtungen wieder hart, sagte Matthias Liebenwein von der Diakonie, die in Kärnten 250 Kinder und Jugendliche in stationären Einrichtungen betreut: „Wir haben momentan die Situation, dass das Virus am stärksten in unserer Zielgruppe, bei den Kindern und Jugendlichen, grassiert. Wir haben die höchsten Inzidenzen bei den Sechs- bis 14-Jährigen.“
Kontakte werden eingeschränkt ermöglicht
Das sorge gerade bei der Kinder- und Jugendhilfe für Probleme. Zwar werden Kontakte mit Angehörigen unter der Voraussetzung von Tests, Maske und Hygienerichtlinien wenn irgendwie möglich erlaubt. Gleichzeitig herrscht ständig die Sorge, dass ein Cluster den Betrieb lahmlegen könne, so Liebenwein: „Derzeit steigen die Fälle punktuell. Wir hatten aber auch schon größere Cluster in Einrichtungen und da wird es mitunter durchaus kritisch mit der Dienstabdeckung und der Aufrechterhaltung der Betreuung.“
Kein CoV-Bonus vom Bund
Unter großer Belastung stünden die Mitarbeiter. Auch unter ihnen gibt es Krankheitsfälle, die durch eine enorme Zahl an Überstunden anderer ausgeglichen werden müssen: „Was mich betroffen macht in dieser Woche ist, dass der Bund entschieden hat, unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern keinen Corona-Bonus auszuzahlen. Das macht mich schlichtweg fassungslos,“ so Liebenwein.