Coronavirus

AMS: Bisher wenig Kurzarbeits-Anträge

Mit dem 4. Lockdown wird auch die Kurzarbeit für viele Unternehmen wieder Thema. Seit Montag verzeichnet das AMS wieder vermehrt Anfragen. Es langten bisher aber nur sehr wenige Anträge ein. Die Betriebe haben diesmal bis zu 14 Tage nach Beginn des Lockdowns Zeit dafür.

Das AMS rechnet deswegen noch mit einem verzögerten Anstieg, ein Ansturm wie bei den vorhergehenden Lockdowns wird aber nicht erwartet. Aktuell haben rund 500 Betriebe in Kärnten Kurzarbeit für ihre rund 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angemeldet. Das Arbeitsmarktservice rechnet damit, dass es in den nächsten Monaten mehr werden.

„Es hat seit Beginn des Lockdown am Montag vermehrt Anfragen gegeben, wie das neue Kurzarbeitsmodell aussieht. Unterm Strich sind bisher noch sehr wenige Anträge bei uns eingelangt. Das hat aber auch mit der Tatsache zu tun, dass die Betriebe in dieser neuen Kurzarbeitsphase die Möglichkeit haben, 14 Tage nach Beginn des Lockdowns den Antrag zu stellen“, so AMS-Chef Peter Wedenig:

Handel und körpernahe Dienstleister betroffen

Aber auch die gute Wirtschaftslage dürfte wohl mit ein Grund sein, warum die Zahl der Kurarbeitsanträge noch relativ niedrig ist, sagt Wedenig. „Die Bereiche Produktion, Industrie rennen sehr gut und sind sehr gut ausgebucht. Auch die Bereiche Bau, Gewerbe und Handwerk sind vom Lockdown nicht betroffen, d.h. die Arbeiten gehen hier ganz normal weiter. Dementsprechend sind kaum Anfragen zur Kurzarbeit vorhanden“.

Anders sieht es im Bereich Handel und bei körpernahen Dienstleistern aus. „Hier kann man die Dienstleistung konkret ja nicht verschieben. Das muss man sofort erbringen. Letztendlich sind es diese beiden Branchen, die jetzt kurzfristig anfragen, wie das neue Kurzarbeitsmodell funktioniert“, so Wedenig.

Urlaubsabbau und Zeitausgleich

Optimistisch stimme laut Wedenig diesmal auch die Tatsache, dass die Regierung eine Öffnung mit Mitte Dezember in Aussicht gestellt hat. Viele Unternehmen würden mit Urlaubsabbau und Zeitausgleich versuchen, die 20 Tage zu überbrücken. „Dann wird man wahrscheinlich einen starken Nachholeffekt haben, besonders im Handel. Der Dezember ist mit dem Weihnachtsgeschäft ein sehr wichtiger Monat für die Betriebe. Da wird man die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entsprechend benötigen“, so Wedenig. Entscheidend für die Betriebe werden aber wohl auch die Inzidenzzahlen sein, die sich in die richtige Richtung entwickeln müssen, sagt Wedenig.