Politik

Weiterhin Probleme mit PCR-Tests

Derzeit sind 12.850 Menschen in Kärnten CoV-positiv, es gibt 1.355 Neuinfektionen. Die Regierungssitzung beriet sich am Dienstag mit den Sozialpartnern, die Pandemie war hier Hauptthema. Große Probleme gibt es weiterhin mit den PCR-Tests.

287 sind in den Spitälern, um zwölf mehr als am Vortag. Davon liegen 244 auf Normalstationen und 43 auf Intensiv, um drei mehr als am Montag. 892 Menschen verstarben. Trotz Krisengipfels am vergangenen Freitag mit versprochenen Verbesserungen klappt es nach wie vor nicht schnell genug mit dem gratis PCR-Testsystem. Das musste auch die Landesregierung eingestehen.

Forderung: Antigentests wieder zulassen

Man forderte nach der Sitzung mit den Sozialpartnern nun vom Bund, wieder die Antigentests in den Unternehmen als 3G-Nachweis zuzulassen, wenn diese Tests unter Aufsicht von mittlerweile erprobten Covidbeauftragten in den Unternehmen gemacht werden. Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) sagte dazu, es hänge damit zusammen, dass die vorgeschriebenen PCR-Tests noch nicht flächendeckend ausgerollt seien. Es gebe mit den Labors auch noch Probleme, die Auswertung binnen 24 Stunden vorzunehmen.

Koalitionspartner Martin Gruber (ÖVP) sagte, die 3-G-Regel am Arbeitsplatz sei von größter Bedeutung, um Mitarbeiter zu schützen und Infektionsherde gar nicht erst entstehen zu lassen. Aber die Arbeitnehmer brauchen auch die Möglichkeit, sich daran halten zu können. Betriebliche Antigentests unter Aufsicht seien die einzige Möglichkeit, das Problem kurzfristig zu beheben.

IV kritisiert Impfpflicht

Kein Thema war die Aussendung der Industriellenvereinigung nach der Sitzung, in der Präsident Timo Springer meinte, eine Impfpflicht könnte aus seiner Sicht den Fachkräftemangel verstärken. Denn wenn Mitarbeiter in andere Länder gehen, sei die Impfpflicht ein „unkalkulierbares Risiko“ für den Standort. Kaiser ließ das nicht gelten, und zitierte den österreichischen IV-Präsidenten, der gesagt hätte, die Impfung sei und bleibe der einzige Weg, die Lockdownspirale dauerhaft zu durchbrechen.

Wieder Anstieg bei Arbeitslosen

Auch Wirtschaftslandesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP) appellierte erneut, sich impfen zu lassen, man müsse alles tun, damit die Zahlen sinken und die Reisewarnung wieder falle. Optimistisch stimmen die Landesregierung die Daten vom Arbeitsmarkt: Das gesamte Jahr liege besser als vor der Krise, allerdings gibt es seit der Vorwoche in Kärnten auch wieder 850 Arbeitslose mehr, teils saisonal bedingt, teils aber wegen des Lockdowns, heißt es vom AMS.

FPÖ: Rechtlichen Spielraum ausnützen

FPÖ-Landesparteiobmann Erwin Angerer sagte in einer Aussendung, Landeshauptmann Peter Kaiser solle den rechtlichen Spielraum ausnützen und betriebliche Antigentests als den geforderten 3-G-Nachweis am Arbeitsplatz zu erlauben. Die FPÖ habe dies auch im Nationalrat gefordert. Eine solche Bestimmung müsse jedenfalls so lange gelten, bis das Test-Chaos in Kärnten nicht befriedigend gelöst sei, so Angerer.

Gleichzeitig müsse sichergestellt sein, dass alle Mitarbeiter in Arbeitsbereichen mit hohem Schutzbedarf, wie z.B. Pflegeheimen, Sozialeinrichtungen oder Schulen einen bevorzugten Zugang zu den verlässlicheren PCR-Tests mit der Garantie einer raschen Auswertung bekommen.