Tafel mit Aufschrift Italia an der Grenze
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Coronavirus

CoV: Friaul für Verschärfungen

Die Vertreter der 20 italienischen Regionen treffen diese Woche mit der Regierung in Rom zusammen, um mögliche zusätzliche CoV-Maßnahmen zu ergreifen. Der Präsident Friaul-Julisch Venetiens sprach für verschärfte Grenzkontrollen aus, was auch Kärnten betrifft.

Was für die Einreise nach Österreich schon länger gilt, soll nun auch wieder an den Grenzen zu Italien kommen: Die Einführung der 3-G-Kontrollen. Angesichts steigender Infektionszahlen in den Nachbarregionen hatte sich Massimiliano Fedriga, Präsident Friaul-Julisch Venetiens, schon vor Einführung des Lockdowns in Österreich dafür ausgesprochen.

Trotz eingeschränkter Sozialkontakte bleibt das Reisen ins Ausland weiter möglich. 15.000 Pendler würden sich zwischen Friaul-Julisch Venetien, Österreich, Slowenien und Kroatien hin- und her bewegen, sagte Fabio Barbone von der „Coronavirus-Task Force“ Friaul Julisch Venetiens. Die Durchimpfungsraten der Nachbarländer würden jedoch teilweise rund 20 Prozent unter jener in Friaul Julisch Venetien liegen.

Unternehmer fordern verstärkte Kontrollen

Für verstärkte Grenzkontrollen sind auch Branchensprecher aus Transport, Logistik, Handel und Tourismus. In einem gemeinsamen Schreiben an Präsident Draghi fordern sie, nach österreichischem Vorbild, auch eine generelle Impfpflicht für Italien, sagte Antonio Paoletti, Präsident der Handelskammer Julisch Venetiens.

Die Regierung prüft gerade eine Verpflichtung zur dritten Dosis für das Gesundheitspersonal. Die Impfpflicht in Italien könnte auf weitere Berufsgruppen ausgeweitet werden, so wie etwa Polizisten, Lehrer und in der öffentlichen Verwaltung Tätige.

„Super Green Pass“

Überlegt wird in Italien auch die Einführung eines sogenannten „Super Green Pass“. Damit sollen Nicht-Geimpfte von Lokalen und Fitnesszentren ausgeschlossen werden. In den italienischen Skigebieten herrscht 3-G-Pflicht für die Liftbenutzung bei geschlossenen Kabinen. Wer kleine Schlepplifte benutzt, muss keinen Grünen Pass vorweisen.

Die Ungewissheit um die Entwicklung der Pandemie belasten auch den italienischen Tourismus. Maurizio Giudici, Vizepräsident der regionalen Hotelliersvereinigung „Federalberghi“ in Friaul Julisch Venetien sagte, jetzt in der Zwischensaison sei ein deutlicher Buchungsrückgang spürbar: „Wenn wir gelbe Zone werden rechnen wir mit um 40 bis 50 Prozent weniger Buchungen“, sagte er.

Gelbe Zone ab Montag?

„Gelbe Zone“ – damit könnte es in Friaul Julisch Venezien wegen der steigenden Covid-Zahlen schon ab kommendem Montag soweit sein. Sie würde zum Beispiel die generelle Maskenpflicht im Freien und einen eingeschränkten Betrieb von Freizeiteinrichtungen mit sich bringen. In Restaurants dürften dann nur mehr vier Personen an einem Tisch sitzen.