Krankenpflegerinnen in Schutzkleidung
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Coronavirus

Hohe Belastung auf Intensivstationen

Mit 43 Patienten auf den Kärntner Intensivstationen befinde sich das Pflegepersonal an der Grenze der Belastbarkeit, sagte am Montag Rudolf Likar, der Intensivbetten-Koordinator des Landes. Operationen, bei denen Patienten im Anschluss ein Intensivbett brauchen, müssen nun eventuell verschoben werden.

Primarius Likar vom Klinikum Klagenfurt sagte zur aktuellen Situation, es komme jeder akute Fall dran, nur geplante Eingriffe müssten verschoben werden. Im Klinikum habe man von 20 Operationssälen um fünf reduziert. Man versuche auch, am Nachmittag länger zu arbeiten, um mehr Menschen dranzunehmen. Dennoch müsse man Operationen verschieben, weil man eine Überbelastung der Intensivstationen haben.

Primarius Rudolf Likar
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Rudolf Likar

Bereits im August gewarnt

Likar, der schon im August auf den Ernst der Lage aufmerksam gemacht hatte, hofft, dass die Zahl der Intensivpatienten nicht über 50 steigt – mehr dazu in Intensivstationen fast ausgelastet (kaernten.ORF.at; 31.9.2021). Aber je mehr Patienten mit Covid-19 Intensivpflege benötigen, desto mehr Operationen müssen verschoben werden. Noch sei die Situation einer Triage nicht eingetreten, sagte Likar: „Wir haben Triage auch in der 3. Welle nicht gebraucht. Wenn wir über die KABEG-Häuser hinaus gut zusammenarbeiten, werden wir sie auch diesmal nicht brauchen.“

Entlastung könne derzeit noch die Verlegung einzelner Patienten bringen, sagte Likar. Außerdem sei zu erwarten, dass es durch den Lockdown weniger Verkehrs- und Freizeitunfälle gebe und damit weniger andere Intensivpatienten. Er sagte, er hoffe, dass der Lockdown greife und etwa Mitte Dezember Entwarnung gegeben werden könne.

KABEG: Verschärfte Regeln für Besucher

Aufgrund der weiterhin sehr hohen Fallzahlen verschärfte der Bund durch die 5. COVID-19-Notmaßnahmenverordnung auch die Besuchsregeln in den Krankenanstalten. Dies bedeutet im Wesentlichen, dass in den Spitälern der KABEG statt der bisherigen 2-G-Regel für Besucher seit 22. November die 2-G-Plus-Regel (geimpft oder genesen und negativer PCR-Test) Gültigkeit hat. Zudem ist ein Besuch pro Patient pro Woche erlaubt, wenn der Patient länger als eine Woche stationär behandelt wird. Der Besuch ist am Vortag an der jeweiligen Station anzumelden. Beim Aufenthalt im Krankenhaus ist eine FFP2-Maske zu tragen und die Hygienevorschriften sind einzuhalten.

Aufgrund der derzeit besonders hohen Inzidenz im Bezirk Wolfsberg gilt im LKH Wolfsberg ein Besuchsverbot. Ausnahmen gibt es weiterhin in allen Spitälern der KABEG im palliativen Bereich und bei lebenskritischen Ereignissen.

KH Spittal: Besuch nur in Ausnahmefällen

Im Krankenhaus Spittal an der Drau ist es ab sofort nur mehr in Ausnahmefällen möglich, Besucher zu empfangen. Besuche sind (nach Vorlage eines 2-G-Nachweises und zusätzlich eines negativen PCR-Tests, der nicht mehr als 72 Stunden zurückliegt) in folgenden Ausnahmefällen möglich:

• Zur Begleitung oder zum Besuch minderjähriger Patienten (höchstens zwei Personen pro Tag)

• Zur Begleitung unterstützungsbedürftiger Patienten (höchstens zwei Personen pro Tag)

• Zur Begleitung bei Untersuchungen während der Schwangerschaft sowie vor und zu einer Entbindung und zum Besuch nach einer Entbindung (höchstens eine Person)

• Besuche im Rahmen der Palliativ- und Hospizbegleitung, Seelsorge sowie zur Begleitung bei kritischen Lebensereignissen

• Ein Besucher pro Patient pro Woche ist möglich, sofern der Patient in der Krankenanstalt länger als eine Woche aufgenommen ist.

Die maximale Besuchsdauer beträgt 30 Minuten.

Aktuelle Zahlen

12.580 Menschen sind in Kärnten aktuell infiziert, seit Sonntag gab es 1.355 Neuinfektionen, 287 Menschen sind hospitalisiert (+12), davon 244 stationär (+9) und 43 intensiv (+3). Mit einem neuen Todesfall steigt die Zahl der Covid-Toten auf 892.