Vor drei Jahren war Eva-Maria Meidl Villacher Faschingsprinzessin. Nach Ende der Regentschaft schloss die ausgebildete Kindergartenpädagogin ihr Studium der Rechtswissenschaften ab. Das erste Projekt der Juristin, die sich künftig auf Familienrecht spezialisieren will, ein Buch über Kinderrechte: „Es gibt insgesamt 54 Artikel der UN-Kinderrechtskonvention. Wir haben uns acht sehr wichtige Rechte ausgesucht weil wir einfach aufzeigen wollten, wie wichtig diese Rechte sind.“
Acht Kinderrechte in einem neuen Buch
Das Buch wurde von einer Illustratorin auf Sri Lanka gezeichnet, streng nach den Skizzen der Villacher Jungmama. Im Buch stehen acht der 54 Kinderrechte im Rampenlicht: „Ein Kind darf nicht geschlagen werden, ein Kind hat das Recht, in die Schule zu gehen. Das kind hat ein Recht darauf, gleichgestellt mit allen anderen zu werden unabhängig davon, welcher Religion es zum Beispiel angehört.“
Besonders wichtig ist der Juristin in Zeiten von sozialen Medien das Recht auf Privatsphäre, Stichwort: Fotos: „Kann das Foto von meinem Kind am Strand, das ich poste, kann es dem Kind irgendwann schaden. Ist es wirklich so klug, Urlaubsfotos von meinem Kind in der Badehose, im Bikini, zu teilen eben weil man weiß, es gibt gewisse Seiten im Darknet.“
Welttag der Kinderrechte
Der 20. November ist der Welttag der Kinderrechte. Im Jahr 1989 hat die internationale Staatengemeinschaft die UN-Kinderrechtskonvention beschlossen, seither gilt sie uneingeschränkt. Doch vor allem in der Corona-Pandemie haben die Kinderrechte massiv gelitten. Um sie wieder vor den Vorhang zu holen und für alle verständlich zu machen, hat ihnen eine Villacher Juristin ein Kinderbuch gewidmet.
Folgen der Pandemie: Kinder haben mehr Ängste
Kinderrechte und der Kampf für sie ist seit jeher eine Kernaufgabe der Kinder- und Jugendanwaltschaft des Landes Kärnten. Aber vor allem in der Coronavirus-Pandemie hätten die Rechte der Jüngsten massiv gelitten, sagte die Kinder-und Jugendanwältin des Landes, Astrid Liebhauser: „Es ist um viele andere Interessen gegangen, allgemeine Interessen, die ihre Berechtigung haben, aber das Kindeswohl ist wirklich zu kurz gekommen.“
Die Bedürfnisse der Kinder wurden zu wenig berücksichtigt und die Folgen seien fatal. Mehrere Studien würden eindeutig zeigen, wie sehr Kinder und Jugendliche darunter gelitten haben, so die Expertin: „Viele Kinder und Jugendliche leiden heute vermehrt unter Ängsten, Depressionen, depressive Verstimmungen und Ess-Störungen haben zugenommen. Auch diverse Süchte sind im Vormarsch. es muss dringend dagegen gearbeitet werden.“
Die Kinder- und Jugendanwältin des Landes appelliert auch an die Schulen, sich bewusst zu sein, dass in jeder Klasse wohl mehrere Betroffene sitzen. Von einem Normalbetrieb könne demnach vorerst keine Rede sein.