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Chronik

Arbeitnehmer sollen Firmenstrafen zahlen

PCR-Gurgeltests sind oft vergriffen und man wartet lange auf Ergebnisse. Das führt zu Konflikten in Betrieben, wenn Arbeitnehmer keinen gültigen Test vorlegen können. Die Gewerkschaft ortet Nötigung, weil in manchen Firmen Beschäftigte auch die Firmenstrafen zahlen sollen.

Das sei Nötigung am Arbeitsplatz, protestierte die Gewerkschaft mit Präsidenten Hermann Lipitsch. Mitarbeiter, die wegen des Test-Chaos keinen negativen Coronavirus-Test vorlegen könnten, würden sich vermehrt beim Österreichischen Gewerkschaftsbund (ÖGB) melden, sagte Lipitsch. Er werde darauf aufmerksam gemacht, dass Arbeitgeber versuchen, Verantwortung abzugeben. Arbeitgeber legen den Mitarbeitern ein Papier vor, in dem steht, dass im Falle einer Strafe auch die des Arbeitgebers zu zahlen sei.

„Niemals unterschreiben“

Dabei handelt es sich um Strafen von bis zu 3.600 Euro, wenn in einem Betrieb bei einer Kontrolle Mitarbeiter ohne 3-G oder in bestimmten Branchen 2,5 G-Nachweis angetroffen werden. Man dürfe das keinesfalls unterschreiben, rät Gewerkschaftspräsident Lipitsch. Wenn man so etwas unterschreibe, komme man da kaum noch heraus, sagte Lipitsch. Weiters sollte man sich umgehend bei der Gewerkschaft oder der Arbeiterkammer melden.

Krisensitzung am Freitag

Von der Wirtschaftskammer hieß es nur, man rufe alle auf, sich an die Covid-Regeln zu halten und dass die fehlende Test-Infrastruktur ein Versäumnis des Landes sei. Am Freitag gibt es eine Krisensitzung mehrerer Bundesländer mit dem Anbieter der PCR-Tests, um Liefer-Engpässe zu beseitigen.

Wer derzeit für die Arbeit einen PCR-Test benötigt und nachweisen kann, dass er trotz aller Bemühung keinen bekommen hat, darf auch mit einem negativen Antigentest die Arbeitsstelle betreten.