„Jubelbotschaft“, „Großer gemeinsamer Wurf“, „Größte Tarifreform aller Zeiten“: Landesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP), Finanzreferentin Gaby Schaunig und Umweltreferentin Sara Schaar (beide SPÖ) überschlugen sich beinahe mit Superlativen zum neuen Kärnten Ticket. Es wird maximal 550 Euro kosten und damit halb so viel wie das österreichweite Klimaticket. Für viele Gruppen sind Vergünstigungen vorgesehen. Senioren fahren um 365 Euro, Studierende um 299, Mindestpensionisten, Ausgleichszulagenbezieher und Menschen mit Behinderung um 199 Euro, Schüler und Lehrlinge um 110 Euro. Auch für Familien gibt es Vergünstigungen. Mobilitätsreferent Sebastian Schuschnig: „Das Kärnten Ticket bringt allen nicht nur eine enorme finanzielle Entlastung, sondern es ist auch ein Anreiz zum Umstieg.“
118.000 Menschen pendeln täglich
Besonders zum Umsteigen bewegen will man die knapp 118.000 Pendler, die in Kärnten ihren Hauptwohnsitz haben. Je nach Einkommen und Entfernung zwischen Wohn- und Dienstort bekommen sie Fahrtkostenzuschüsse zurückgezahlt. Finanzreferentin Gaby Schaunig nannte das Beispiel einer Frau, die 2.800 Euro brutto verdient und zwischen Micheldorf bei Hermagor und Infineon in Villach pendelt: „Aufgrund der neugestalteten Pendlerförderung wird das Ticket zu 100 Prozent refundiert.“ Pkw-Pendler fahren im Schnitt 8.000 Kilometer pro Jahr. Umweltreferentin Sara Schaar sagte: „Durch den Umstieg auf den öffentlichen Verkehr kann somit pro Person 1,3 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden.“
Das Land investiert in das Kärnten Ticket mehr als zehn Millionen Euro. 6,3 Millionen steuert der Bund bei. Der Vorverkauf über den Verkehrsverbund startet mit 1. Dezember. Ab 1. Jänner 2022 kann man mit dem Kärnten Ticket dann sämtliche Züge, Schnell- und Regionalbusse in Kärnten nutzen.
„Kärnten Ticket“ präsentiert
Seit Ende Oktober kann man mit dem bundesweiten Klimaticket ein Jahr lang mit Bus und Bahn um 1.095 Euro durch ganz Österreich fahren. Als letztes Bundesland führt nun auch Kärnten einen eigenen Tarif ein. Mit dem „Kärnten Ticket“ kann man ab 1. Jänner alle Öffis im Land um 550 Euro pro Jahr nutzen.
Reaktion von FPÖ und Team Kärnten
FPÖ-Chef Erwin Angerer sagte, dass er eine eine langjährige freiheitliche Forderung endlich umgesetzt sehe, die Bus- und Bahnverbindungen müssten aber im ländlichen Raum dringend weiter ausgebaut und Auto-Pendler weiter unterstützt werden, so Angerer.
Auch Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer sagte, dass das Öffi-Angebot noch unzureichend aufgestellt sei und es Aufholbedarf gebe. Köfer kritisierte auch, dass die Einführung des Kärnten Ticket zu lange verzögert wurde.