Ein leiser Windhauch, ein Wort, eine Begegnung stehen am Beginn, es sind Menschen oder Landschaften, die Anna Rubin beschäftigen und inspirieren: „Es ist ein Wort, irgendeine Begebenheit die wie eine Initialzündung ist, die dann diesen Prozess startet. Bis ein Drache geboren wird, dauert es aber ein bisschen. ich trage ihn erst im Kopf, dann beginne ich kleine Skizzen zu machen und manchmal dauert es wirklich ein Jahr.“

Anstrengendes Spalten von Bambus
Zur Arbeit im Kopf kommt das Handwerk, das anstrengende Spalten des Bambus. So wie in Japan werden die Rohre immer wieder halbiert, bis sehr feine Streifen entstehen, das Bambusholz wird Teil der Entwicklung, oder eben der Geburt des Drachens. In zwanzig Jahren sammelte die Künstlerin viel Wissen um dieses Material und dessen Verarbeitung, lernte, wie sie biegen kann, wie ganz dünne Stäbe entstehen. Das dabei entstehende Geräusch liebt sie, sagte die Drachenbauerin.
Drachenbauerin aus Göltschach
Anna Rubin aus Göltschach bei Maria Rain stellt außergewöhnliche Drachen aus Bambusstäben und Papier her. Sie benutzt die federleichten Materialien und fertigt die außergewöhnlichen Drachen in präziser Feinarbeit.
Nicht jeder Drache fliegt gleich
Damit aus Bambus und Papier ein Flugobjekt wird, braucht es bestimmte Regeln. Da geht es um Stabilität und Windqualität. Nicht immer fliegt ein Drachen beim ersten Versuch: „Ich hab einmal eine Woche gebraucht, bis ein Drache geflogen ist. Einer ist mal nicht geflogen, den hab ich eingeheizt, da hatte ich keine Geduld. Aber man lernt, also wenn ein Drache nicht gleich fliegt hat man natürlich nicht dieses unglaubliche Glücksgefühl, das man beim Drachensteigen bekommt. Aber man lernt sehr viel dazu. Ich lerne immer noch, obwohl ich jetzt schon seit über 20 Jahren Drachen baue.“

Sehnsucht, fliegen zu können
Die Flugobjekte von Anna Rubin fliegen mit und auch ohne Wind: „Dieser Moment, wenn der Drache die Erde verlässt und beginnt zu schweben, dann spürt man die Leichtigkeit mehr als wenn er ganz hoch oben fliegt. Ich glaub das hat schon mit dieser Sehnsucht zu tun, selbst fliegen zu können.“