Rektor Roland Streiner sagt, das Landeskonservatorium war tatsächlich eine Schule des Landes Kärnten und hat nur eine fachliche Qualitätsschnittstelle zum Bundesministerium gehabt. 2010 kamen vergleichbare Institutionen in den Nachbarländern, zum Beispiel in Italien, in den Hochschulstatus, während das Konservatorium immer weiter nach hinten rückte: „Wir waren von den Abschlüssen her formal nicht mehr vergleichbar.“ Jetzt befinde man sich „Auf Augenhöhe“, was enorm wichtig sei, so Streiner: „Die Studiendurchlässigkeit wurde dadurch verbessert. Das heißt, man kann sich hybrider ausbilden und mehr Chancen auf dem Musikmarkt generieren. Man ist auch im Studium austauschfähiger.“ Gesamteuropäisch gesehen könne man viel mehr Chancen wahrnehmen, als es früher der Fall war.
Streiner: Aus Pandemie gelernt
Studierende, die jetzt ihr Studium abschlossen, absolvierten einen Großteil davon während der Pandemie. Es sei eine besondere Leistung, vor allem in musikalischen Belangen: „Die künstlerische und musikpraktische Lehre mussten in das Digitale wechseln. Wir mussten Vieles optimieren, was aber den positiven Effekt hatte, dass die Studierenden teilweise Aufnahmen an die Lehrkräfte abschicken mussten. Sich in der Aufnahme selbst kritisch zu beäugen ist ein unglaublicher Vorteil gewesen.“
Irgendwann sei der Punkt erreicht gewesen, dass entschieden wurde, wenn die Musikpraxis nicht in Präsenz unterrrichtet werden kann, habe das keinen Sinn: „Wir würden dadurch auch Studierende verlieren. Deswegen ist es für uns wichtig, den Präsenzunterricht so lang als möglich aufrecht zu erhalten. Das machen wir im Konzert der Musikuniversitäten in Österreich immer in Abstimmung.“
Neue Richtlinien seit Dienstag in Kraft
Angesichts der aktuellen Lage wurden neue Richtlinien herausgegeben, die seit Dienstag gelten, so der Rektor: „Der musikpraktische Unterricht wird – wo geht – mit Maske und maximal fünf Personen pro Raum und mit Abstandsregeln abgehalten.“ Jeder theoretische, wissenschaftliche Unterricht in größeren Gruppen wird hingegen wieder ins Digitale verlegt. Beim Veranstaltungsbetrieb im Konzerthaus gilt die 2-G-Regel und eine 3-G-Regel an der Musikuniversität: „Wir hoffen, dass das temporär und vielleicht nur ein paar Wochen so gehalten werden muss.“ Auch für den schlimmsten Fall – einer mehrwöchigen Schließung – habe man vorgesorgt, versicherte Streiner.
In zwei bis drei Jahren soll an der Musikuni zusätzlich ein Doktorratsstudium eingerichtet werden. LH Peter Kaiser (SPÖ) betonte in seiner Rede anlässlich der Dekretsverleihung die Bedeutung von Wissenschaft und Forschung für eine gesellschaftliche Entwicklung und Fortschritt.