Wirtschaft

Betriebsversammlungen im Handel

Die Gespräche über einen neuen Kollektivvertrag für Handelsangestellte sind vorerst gescheitert. In dieser Woche finden auch in Kärnten Betriebsversammlungen statt. Gibt es keine Einigung könnte es ab nächster Woche stärkere Maßnahmen geben.

Ende letzter Woche ging die dritte Verhandlungsrunde ohne Einigung zu Ende gegangen. Der Forderung der Gewerkschaft nach einer Lohnerhöhung von 3,5 Prozent wurde von Arbeitgeberseite eine klare Absage erteilt und eine Erhöhung nur knapp über der Inflation mit rund 2,2 Prozent geboten.

Laut Gewerkschaft seien die 35.000 Handelsangestellten in Kärnten nicht nur in der Pandemiezeit immer für die Kunden da und dementsprechend besonders gefordert. 70 Prozent davon arbeiten Teilzeit, mehr als zwei Drittel sind weiblich. Sie hätten zwar einen Dienstvertrag für 20 Stunden, seien aber oft an die 40 Stunden beschäftigt, sagt der Regionalsekretär der der Gewerkschaft GPA Günther Granegger: „Das nimmt Überhand und dadurch fordern wir einen Mehrarbeitszuschlag ab der vereinbarten wöchentlichen Arbeitszeit.“ Weiters werde die leichte Erreichbarkeit der sechsten Urlaubswoche und die Anrechnung der gesamten Vordienstjahre im Handel gefordert: „Die Fluktuation ist extrem hoch in den Handelsbetrieben. Die Zeiten sind vorbei, wo jemand von der Lehre bis zur Pension im Handel beschäftigt wird.“

Gewerkschaft fordert Abgeltung von Nachtarbeit

Gefordert wird auch ein Nachtzuschlag, denn immer öfter werden die Mitarbeiterinnen in der Nacht, aber auch in der Früh beschäftigt, sagt Granegger: „Während der Weihnachtszeit beginnen sie oft schon um 2.00 oder 3.00 Uhr Früh zu arbeiten, um alles vorzubereiten, damit die Kunden es dann abholen können. Rein rechtlich ist das 1:1. Daher fordern wir bei den Kollektivvertragsverhandlungen einen Zuschlag für die Nachtarbeit.“

Diese Woche wird es in vielen Handelsbetrieben – auch während der Arbeitszeit – Versammlungen geben, um die Arbeitgeberseite die Lohnerhöhungen nachzuschärfen.