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Wirtschaft

Studie: Bildung und Qualifizierung gefragt

In Sachen Produktivität schneidet Kärntens Wirtschaft und ihre Mitarbeiter im nationalen und internationalen Vergleich recht gut ab. Eine neue Studie des Joanneum Research im Auftrag der Arbeiterkammer beleuchtete auch die Problemfelder: Investitionen in Bildung-, Ausbildung und Qualifizierung seien gefragt.

Es ist eine sehr umfangreiche Studie, die das Joanneum Research über drei Jahre im Auftrag der Arbeiterkammer durchführte. Das Ergebnis ist durchaus erfreulich: Die Kärntner Industrie entwickelt sich gut, die Wertschöpfung stieg in den vergangenen Jahren in diesem Bereich deutlich. Studienautor Eric Kirschner von Joanneum Research sagt, Kärnten sei im internationalen Kontext, mit anderen hochentwickelten europäischen Industrieregionen verglichen worden: „Dass die Produktivität in Kärnten in der Industrie und bei den wissensintensiven Dienstleistern ist im internationalen Vergleich so hoch ist hat uns doch überrascht. Das ist ein sehr positiver, guter Befund.“

Bildung und Qualifizierung in der Arbeitswelt gefragt

In Sachen Produktivität schneidet Kärntens Wirtschaft und ihre Mitarbeiter im nationalen und internationalen Vergleich recht gut ab. Eine neue Studie des Joanneum Research im Auftrag der Arbeiterkammer beleuchtete auch die Problemfelder: Investitionen in Bildung-, Ausbildung und Qualifizierung seien gefragt.

Kontrollierter Zuzug wünschenswert

Auch in den Bereichen Forschung und Entwicklung liegt Kärnten sehr gut. Probleme ortet die Studie in der mangelnden Infrastruktur und im Arbeitskräftemangel aufgrund der zunehmenden Überalterung: „Die Zahl der Personen im erwerbsfähigen Alter nimmt in Kärnten ab. Kärnten ist weit stärker betroffen als Gesamtösterreich. Es geht stark darum, die noch vorhandenen Erwerbsreserven weiter zu attraktivieren.“ Investitionen in Bildung-, Ausbildung und Qualifizierung seien gefragt. Es gebe immer noch sehr viele Langzeitarbeitslose. Zudem brauche es mehr Kinderbetreuungsplätze und auch beim Breitbandausbau mehr Tempo.

Um dem Arbeitskräftemangel zu begegnen brauche es auch mehr Zuzug aus dem Ausland. LH Peter Kaiser (SPÖ): „Wenn wir uns zu einem gewissen kontrollierten Zuzug bekennen – ich tue das – werden wir Ausbildungs- und Qualifizierungsschienen vor Ort immer da haben müssen, damit dann die den Menschen, die sich Kärnten als Lebensschwerpunkt auf Zeit oder längere Zeit ausgesucht haben, auch diese Qualifizierungen erhalten können.“

Tourismus und Industrie als „Traumpaar“

Verstand sich Kärnten in der Vergangenheit vor allem als Tourismusland, kommt der Großteil der Wertschöpfung im Land mittlerweile aus dem Industriesektor. AK Präsident Günther Goach sagt, es brauche einerseits eine vernünftige Industriestruktur, damit sich Gewerbe und Dienstleistung entsprechend entwickeln können. Auch eine starke Tourismuswirtschaft sei gefragt, damit es ein lebenwertes Land sei: „Diese Paarung ist wichtig und notwendig.“