Wirtschaft

GPA-Aktion: Raus aus der Stressfalle am Arbeitsplatz

Der Stress am Arbeitsplatz nimmt zu. Ein hohes Arbeitspensum, verbunden mit Personalknappheit erhöht den Druck und das schadet der Gesundheit. In ihrer Aktionswoche richtet die Gewerkschaft GPA nun Forderungen an Arbeitgeber und Politik.

Das Ergebnis der Umfrage der Gewerkschaft lautet: 35 Prozent der Beschäftigten sagen, dass sie den Arbeitsdruck bis zur Pension nicht aushalten würden. Das sei als ein klares Alarmsignal zu werten, denn das betreffe nicht nur das Pflege- und Gesundheitspersonal oder die Handelsangestellten, sondern geht quer durch alle Branchen, sagt Jutta Brandhuber, Geschäftsführerin der Kärntner Gewerkschaft (GPA): „Je mehr Krankenstände es gibt, desto mehr müssen die anderen einspringen. Sie werden dadurch auch ausgepowert und krank. Die Folge davon sind überlange Arbeitszeiten, keine Einhaltung der Dienstpläne, Arbeitsdruck und Personalnot.“

Anrecht auf Verkürzung der Arbeitszeit vor der Pension

Die Politik müsse Modelle der Arbeitszeitverkürzung mit Rechtsanspruch ermöglichen, sagt Jutta Brandhuber. Ganz oben stehe das Modell 90 für 80: „Dabei soll die Arbeitszeit auf 80 Prozent reduziert werden, während man 90 Prozent bezahlt bekommt. Die Differenz soll aus dem Arbeitsmarktservice getragen werden und zusätzlich soll jemand neu eingestellt werden.“ Gefordert wird auch ein Anrecht auf eine Verkürzung der Arbeitszeit in den letzten fünf Jahren vor Pensionsantritt und eine sechste Urlaubswoche.

Der Staat müsse mehr Geld und Ressourcen für Gesundheit und Pflege, sowie Kindergartenpädagogik zur Verfügung stellen, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern, sagt Brandhuber: „Es ist im Budget wieder nichts für die Pflegereform enthalten. Das kann es nicht sein. Die Pflege betrifft uns alle, nicht nur die Beschäftigten. Ich frage mich, wann die Pflegereform jetzt endlich kommt oder ob das auf den St. Nimmerleinstag verschoben wird.“

Informationsstand in Klagenfurt

In dieser Woche werden unter anderem die Betriebsrätinnen und Betriebsräte von der Gewerkschaft beraten. Am Dienstag ab 14.00 Uhr gibt es außerdem bei der Bahnhofstraße in Klagenfurt einen Informationsstand der Gewerkschaft. Dort wird nicht nur aufgelistet, was die Dienstgeber und die Politik tun sollten, damit der Stress nachlässt, sondern auch, was jeder Einzelne für sich tun kann, um der Stressfalle zu entkommen.