Sabine David und Freundin
Weinhof vlg. Ritter
Weinhof vlg. Ritter
Chronik

Lavanttaler Sekt aus Frauenhand

Sabine David ist Winzerin aus Leidenschaft. Gemeinsam mit ihrem Mann Dominique bewirtschaftet die Quereinsteigerin im Lavanttal drei Weingärten. Regionalität und Nachhaltigkeit stehen im Mittelpunkt. Gemeinsam mit einer Freundin kreierte sie einen Lavanttaler Sekt.

Der Weinhof vlg. Ritter von Familie David liegt auf 450 Meter Seehöhe, auf dem sonnigen Südhang des Josefsberg bei St. Paul im Lavanttal. Vor elf Jahren entschloss sich die 39-jährige Sabine David gemeinsam mit ihrem Mann dazu, selbst Wein herzustellen.

Sabine David mit ihrer Familie
Weinhof vlg. Ritter
Sabine David mit ihrer Familie

Alles begann als Hobby

Was zunächst als Hobby und Ausgleich zum Alltag begann, wurde irgendwann zum Beruf der beiden, die aus komplett anderen Bereichen kommen: „Ich war im Maschinenbau tätig und mein Mann in der Fahrzeugtechnik.“ Von der Lese bis zum Füllen der Flaschen wird jeder Arbeitsschritt mit vielen helfenden Händen aus der Familie am Weinhof selbst erbracht.

Sabine David sagte, der Weinbau sei generell eine große Herausforderung: „Egal, welchen Background man hat. Es ist definitiv ein sehr großes Projekt, wenn man am Anfang überhaupt keine Ahnung davon hat. Es ist ganz etwas Eigenes mit und in der Natur zu leben und zu arbeiten. Man hat gewisse Parameter, die man nicht beeinflussen kann. Es gibt gute und weniger gute Jahre. Darauf muss man sich einstellen.“

Weinflasche Vin de femme
Weinhof vlg. Ritter

Gemeinsam mit Freundin entstand Idee zu Sekt

Gemeinsam mit Martina Lippitz, die ebenfalls aus dem Ort stammt, produziert Sabine David seit mittlerweile drei Jahren Sekt, der in Flaschengärung entsteht: „Das Projekt entstand beim Zusammensitzen.“ Es gebe derzeit noch wenige Gemeinschaftsprojekte. Die beiden Winzerinnen wollten etwas aus ihren Weingärten beisteuern und so stellt Martina Lippitz Muskat Ottonel zur Verfügung: "Sie ist meines Wissens nach die Einzige in Kärnten, die ihn anbaut. Von meiner Seite wird der gelbe Muskateller beigesteuert. Wir machen daraus einen gemeinsamen Sekt-Grundwein, den wir in eine zweite Gärung schicken und der – ähnlich wie Champagner – mit der traditionellen Methode in Flaschen vergoren.

Es stecke ein langwieriger Prozess dahinter, so Sabine David. Im November werde der Jahrgang 2019 fertig. „Die Rückmeldungen sind sehr positiv. Das freut uns, weil es ein Schritt ins Ungewisse war. Wir wussten nicht, ob es angenommen wird.“ Das sei mittlerweile durchaus der Fall, freut sich die Winzerin.

Winzerinnen unterstützen Frauen in Not

Gemeinsam mit elf anderen Winzerinnen aus ganz Österreich arbeiten sie am Projekt „Cuveé Charité“: „Wir haben uns überlegt, was wir machen könnten, um eine gute Sache zu unterstützen. Martina und ich sind mit unserem Sekt vertreten, genauso wie das ‚Frauenzimmer‘ und die ‚Weinblüten‘ aus dem steirischen Vulkanland. Es wird Wein verkauft und wir spenden den Erlös an das österreichische Frauenhaus.“