Ab Mitternacht gilt der Lockdown für ungeimpfte Menschen in ganz Österreich. Kinder unter zwölf Jahren sind ausgenommen. Kontrollieren sollen das zwei zusätzliche Polizeistreifen pro Bezirk.
Ungeimpfte hätten ein vier Mal höheres Risiko, an Covid zu erkranken als nicht Geimpfte, sagte Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ). Ob es in Kärnten weitere Verschärfungen gibt, will das Land am Montag beraten und bekannt geben, wenn die Verordnung des Bundes im Detail vorliegt – mehr dazu in Warten auf Details zu Kärntner CoV-Plänen.
Darmann für Notfall-Teststraße
Bereits fix ist das Aus für das Freitesten aus der Quarantäne für Kontaktpersonen von Infizierten. Die Quarantäne gilt also zehn Tage, für ungeimpfte Menschen 14 Tage. Der Grund: Vorrang in den Teststraßen haben jetzt Coronavirus-Verdachtsfälle, um die Infektionsketten zu unterbrechen, hieß es vom Land.
Kritik an den Coronavirusregeln im Klinikum Klagenfurt kommt von den Freiheitlichen. Auch Krebspatienten müssten einen PCR-Test vorlegen, wenn sie zu ihrer Chemotherapie kommen, so Klubobmann Gernot Darmann. Die Test-Infrastruktur sei aber überlastet. Darmann fordert eine Notfall-Teststraße für gesundheitlich beeinträchtigte Menschen, die eine Therapie brauchen.
Aktuelle Zahlen
Kärnten hat nach Oberösterreich und Salzburg aktuell die dritthöchste Inzidenz Österreichs, also die meisten Coronavirusfälle auf 100.000 Einwohner gerechnet. Derzeit liegt diese Kennzahl bei 916.
Seit Samstag wurden in Kärnten 993 neue Fälle dokumentiert. 197 Menschen sind wegen Covid in den Krankenhäusern, um zehn mehr als am Samstag. Auf den Intensivstationen liegen 30 CoV-Kranke, das ist einer weniger als am Samstag. Ein weiterer Menschen in Kärnten ist an oder mit dem Coronavirus gestorben.
Demonstration laut Polizei friedlich verlaufen
Unterdessen wächst unter der Bevölkerung der Widerstand gegen geplanten die Maßnahmen. In Klagenfurt versammelten sich die Demonstranten am frühen Samstgnachmittag vor dem Stadttheater und machten ihrem Unmut „gegen die Ausweitung der 2-G-Regel“ und „gegen verschärfte Kontrollen“ mit Trillerpfeifen und Sprechchören Luft. Nach der Kundgebung fand ein Protestmarsch durch die Innenstadt statt.
Laut Polizei verlief dieser friedlich und es kam es zu keinen gröberen Ausschreitungen. Masken trugen – trotz kaum vorhandenem Abstands – die wenigsten Demonstranten.