Wirtschaft

Industrie gegen 2-G in Betrieben

Am kommenden Montag endet die Übergangsfrist für 3-G am Arbeitsplatz. Die Kärntner Industrie warnt vor noch strengeren Covid-Auflagen, vor allem vor 2-G. Viele Mitarbeiter kommen aus anderen Ländern und sind mit Impfstoffen immunisiert, die in Österreich nicht zugelassen sind.

Nach dem Totalabsturz der Geschäftslage bis zum Juni des Vorjahres erholten sich die Betriebe wieder. Derzeit seien die Auftragsbücher noch gut gefüllt, das zeige die jüngste Konjunkturumfrage unter den Betrieben. Doch in einem halben Jahr rechne nur noch jeder achte Industriebetrieb mit guten Geschäften.

„Bei 2-G andere Impfstoffe zulassen“

Befürchtet werden nun neue Unwägbarkeiten in der Pandemie. Timo Springer, der Präsident der Kärntner Industriellenvereinigung, warnt vor allem vor einer 2-G-Regel am Arbeitsplatz. Denn viele Mitarbeiter in der Industrie kommen aus anderen Ländern, etwa aus Slowenien und Ungarn und seien dort mit dem russischen Impfstoff Sputnik oder dem Chinesischen Sinovac geimpft worden.

Diese Impfstoffe seien in Österreich nicht zugelassen, kritisierte Springer: „Das heißt, sollten diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht zur Arbeit kommen können, obwohl sie geimpft sind, wäre das ein Riesenproblem für unsere Unternehmen.“

Die Produktion müsse aufrecht erhalten werden, so Springer, dazu bedürfe man aller Mitarbeitern. Gewisse Gruppen dürften nicht ausgeschlossen werden, das würde zu massiven Verwerfungen in der Industrie führen. Sollte eine 2-G-Regel eingeführt werden, müssten auch alle Impfstoffe zugelassen werden, fordert Springer.

„Zu hohe Löhne gefährden Wettbewerb“

Gefahren für die Produktion bestehen nach wie vor durch Lieferengpässe und Preissteigerungen in der Pandemie. Die Industriellenvereinigung rät auch zu Vorsicht bei den laufenden Lohnverhandlungen. Überproportional höhere Löhne – im Vergleich zu anderen Ländern – würden die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Betriebe schwächen, das gehe dann auch auf Kosten der Arbeitsplätze.

Kein Verständnis zeigte er auch für Forderungen der Personalvertreter im Landesdienst. Zusätzliche Urlaubstage und eine 35-Stunden-Woche bei vollem Lohn würden den budgetären Spielraum des Landes für Investitionen einschränken.