Nasenabstrich wird genommen
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Coronavirus

Teststraßen testen nur noch bei Symptomen

Die Zahl der positiv Getesteten steigt weiter, die Teststraßen des Landes sind nicht mehr für private PCR-Tests buchbar. Alle Kräfte werden für Verdachtsfalltestungen benötigt. Auch das Abwasserscreening zeigt einen starken Anstieg von Infektionen.

Jeden Tag werden rund 2.000 PCR-Abstriche in den Teststraßen genommen, die Zuweisung erfolgt über 1450. Daher kann man privat – ohne Symptome – nur noch in Apotheken, Testcontainern und mit Gurgeltests PCR-Tests durchführen. Bis vor etwa drei Wochen waren alle, auch die Wochenendteststraßen, noch für private Tests buchbar. Auf der Anmeldeseite Kärnten testet ist das jetzt nicht mehr möglich.

Anmeldungen müssen daher auf der Apothekenseite erfolgen. Doch die Termine sind auch hier rar geworden, man sollte rechtzeitig im Voraus buchen. Bei den Testcontainern in Villach und Klagenfurt kann sich ohne Voranmeldung testen lassen – mehr dazu in Alle Infos zum Impfen und Testen.

Ungeimpfte und Jüngere betroffen

Derzeit betreffe auch in Kärnten die Pandemie vor allem die Ungeimpften und jüngere Menschen, so der Coronavirus-Sprecher des Landes, Gerd Kurath. 20 Prozent aller Infektionen betreffen die Altersgruppe zwischen 15 und 24 Jahren, gefolgt von den Fünf- bis 14-Jährigen mit 16,9 Prozent. Alle anderen Altersgruppen liegen darunter, am geringsten sei der Anteil der alten Menschen zwischen 70 und 84 bzw. darüber, sagte Kurath.

Virenlast in Abwässern steigt an

Das Impfen sei nach wie vor wichtig, denn der Verlauf einer Infektion sei leichter, wie sich zeige. Auch die Boosterimpfungen seien wichtig, um die Welle abzuflachen. Denn die 2-G-Regel, die erst seit Montag gilt, greife noch nicht. Die Zahlen, die man jetzt sehe, sind auf Halloween und Allerheiligen zurückzuführen. Das zeige sich auch beim Kläranlagenscreening. Die Daten vom vergangenen Sonntag zeigen einen Anstieg der Virenlast. Kaum Anstiege gebe es nur in Feldkirchen, Hermagor und Klagenfurt-Stadt.

Patienten werden wie in der letzten Welle auf verschiedene Spitäler aufgeteilt, das betreffe auch geplante Operationen. So wolle man die Versorgung aufrechterhalten, so Kurath. Das habe man auch im letzten Jahr so gemacht. Dennoch müssen bereits einige Operationen verschoben werden.

Große Probleme bei Contact-Tracing

Was das Contact-Tracing betreffe, gebe es trotz massiver Aufrüstung mit Personal und Digitalisierung wegen der vielen Verdachtsfälle einige Flaschenhälse, die Probleme machten, sagte Kurath. Mehr als 2.000 Verdachtsfälle werden pro Tage gemeldet. Auch bei der Testabnahme und bei den PCR-Analysen in den Labors gebe es Verzögerungen. Das betreffe auch das „Freitesten“ von Kontaktpersonen, die sich in Quarantäne befinden.

Vorerst werde es keine verschärften Maßnahmen des Landes gegen die explodierenden Zahlen geben. Demnächst seien sie aber möglich, man hoffe da auch auf den Bund, sagte Kurath. Man sollte sich impfen lassen und/oder Maske tragen, auch ohne Vorschrift.

Aktuelle Zahlen

5.076 Menschen sind aktuell nach offiziellen Zahlen infiziert, es gibt 701 Neuinfektionen – so viele wie seit November 2020 nicht mehr. 190 Menschen sind hospitalisiert, neun mehr als am Vortag, davon 157 stationär (sechs mehr), 33 Patienten werden auf Intensivstationen versorgt, um drei mehr. Sieben der Intensivpatienten sind vollständig geimpft. Drei weitere Menschen sind gestorben, damit stieg die Zahl der Covid-19-Toten auf 866 Verstorbene. Die 7-Tage-Inzidenz in Kärnten beträgt 713,2. Für Freitag rechnet das Land aufgrund positiver Tests, die noch nicht eingepflegt wurden, mit rund 900 Neuinfektionen.

Laut E-Impfpass sind in Kärnten 64,23 Prozent der Gesamtbevölkerung einmal geimpft, 56,98 Prozent haben beide Erstimpfungen erhalten. Erst 5,09 Prozent sind zum dritten Mal geimpft.

Strengere Regeln in Krankenhäusern

Seit 8. November gelten in den KABEG-Krankenhäusern verschärfte Regelungen für Patienten und Besucher: Für Besucher gilt die 2-G-Regel, nur Geimpfte oder Genesene haben Zutritt. Für geplante ambulante Patienten gilt die 2,5-G-Regel. Dies bedeutet, dass auch ein PCR-Test akzeptiert wird, Antigen- oder Wohnzimmertests gelten nicht als Nachweis. Notfälle werden in allen Krankenhäusern selbstverständlich behandelt und sind von der 2,5-G-Regel ausgenommen.

Pro Patient ist ein Besuch pro Tag erlaubt. Der Besuch ist am Vortag an der jeweiligen Station anzumelden. Zudem ist beim Aufenthalt im Krankenhaus eine FFP2-Maske zu tragen und die Hygienevorschriften sind einzuhalten.

Die Zugangskontrollen an den Eingängen bleiben bestehen. Ins Gebäude darf nur, wer einen geplanten Termin hat oder einen Angehörigen besuchen will. Für unterstützungsbedürftige Patienten oder minderjährige Kinder sind maximal zwei Begleitpersonen, die der 2-G-Regel unterliegen, zugelassen. Ausnahmen gelten für Begleitpersonen bei lebenskritischen Ereignissen, bei der Geburt und im palliativen Bereich.