Kritik gab es vor allem für seine Bemerkung in einem Rundschreiben, wonach sich ungeimpfte Studierende überlegen sollten, ob eine Universität für sie der richtige Ort sei. Dazu sagte Vitouch, in Kärnten werde gerne Ingeborg Bachmann zitiert „Die Wahrheit ist den Menschen zumutbar“: „Impfungen gehören zu den größten Erfolgen der Wissenschaftsgeschichte, wahrscheinlich ist es die Maßnahme, die mehr Menschenleben gerettet hat, als jede andere. Die Impfung kategorisch abzulehnen ist tatsächlich mit einem wissenschaftlichen Weltbild und damit auch einem Universitätsstudium schwer vereinbar.“
Rektor Vitouch zu 2-G an der Uni Klagenfurt
Oliver Vitouch, Rektor der Universität Klagenfurt, hält trotz Kritik an der 2-G-Regel fest. Im Gespräch nimmt er zu seiner Entscheidung Stellung.
„Problematischer Standpunkt“
Man müsse sich fragen, woher komme diese Ablehnung, was sind die Argumente dafür und ist es in einer Pandemie wirklich eine gute Idee, darauf zu pochen, dass die Impfung reine Privatsache sei, wenn man mit tausenden anderen Menschen an einer Universität in Präsenz studiert. „Das mag für eine FSME-Impfung gelten, wo es nicht um eine ansteckende Krankheit geht, aber das ist im Zusammenhang mit einem hoch infektiösen Virus ein problematischer Standpunkt.“
Bei Prüfungen überlege man sich eine 2,5-G-Regelung hieß es auf der Homepage der Universität, außerdem sei es möglich, Hybridvorlesungen – also Kombinationen von digitaler und Vor-Ort-Lehre – zu besuchen. Kritik an der 2-G-Maßnahme kam vor allem von der FPÖ, aber auch vom Team Kärnten – mehr dazu in Universität setzt auf 2-G. Am Dienstagnachmittag fand eine Protestkundgebung der Freiheitlichen Studenten gegen die 2-G-Regelung auf dem Gelände der Uni statt.