Nach wie vor ist ein Großteil der Intensivpatienten, die derzeit in den Krankenhäusern in Kärnten um ihr Leben kämpfen, ungeimpft. Lediglich vier der insgesamt 28 zu Behandelnden sind vollständig geimpft. Alle vier Betroffenen haben Vorerkrankungen. Ihre Chancen stehen dank Impfung dennoch gut, sagte Intensivbetten-Koordinator Rudolf Likar: „Sie schützt so ausreichend, dass die Geimpften die Intensivstation lebend verlassen. Das ist wichtig, auch bei Vorerkrankungen habe man eine große Chance.“ Bei den Nichtgeimpften beträgt das Risiko, zu sterben 25 bis 30 Prozent.
Freie Intensivbetten gibt es im Grunde nicht
Was die Auslastung der Intensivbettenkapazitäten anbelangt, befinde sich Kärnten aktuell noch auf Stufe 2, so Likar: „Ich hoffe, dass wir da bleiben, obwohl es langsam ansteigt. Ich hoffe, die Leute lassen sich impfen und sind vorsichtig. Sie glauben ja, wir haben freie Intensivbetten zur Verfügung. Nein, wir haben immer schon 92 Prozent belegt. Da das soziale Leben ja weiter stattfindet, haben wir auch Verkehrsunfälle, an dieser Schraube können wir nicht drehen. Die einzige Schraube, an der wir drehen können, sind die geplanten Operationen.“ Derzeit müsse man einzelne Operationen schon verschieben, er hoffe, dass sich das nicht verstärke.

Personal an Belastungsgrenze
Schon jetzt befinde sich das Personal an der Grenze der Belastbarkeit: „Wenn das nicht bald aufhört, haben wir wieder Erschöpfungszustände. Die Achillesferse ist ja nicht das Bett an sich oder die Beatmungsmöglichkeit, sondern das Personal.“ Die Situation wird angesichts der steigenden Zahlen nicht besser: „Wenn man bedenkt, dass junge Patienten auf die Intensivstation kommen und an der Herz-Lungen-Maschine hängen, das ist sehr belastend für Ärzte und Pflegekräfte. Denn das müsste nicht sein, wenn sie geimpft sind.“
Für die Masse der Menschen sei das kein Problem, so Likar: „Covid hat die Narzissten in der Gesellschaft vorangetrieben, es ist ihnen egal, ob jemand stirbt oder nicht, das stimmt mich traurig.“