Blick auf Bad Kleinkirchheim
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Neuer Krimi aus Bad Kleinkirchheim

Autor Stefan Maiwald hat mit seinem ersten Buch Bad Kleinkirchheim zum Krimischauplatz gemacht, nun ist Band zwei rund um Kommissar Wendelin Kerschbaumer fertig. Maiwald reicht die Krimihandlung aber nicht, er gibt auch Tipps für gutes Essen und Trinken und verrät schöne Plätze in der Region.

Bad Kleinkirchheim ist bekannt als Schauplatz des „Musi Open Airs“, Austragungsort für Weltcupskirennen, Urlaubsort für Wanderer, Skifahrer und Thermenfans. Besonders Gäste aus Italien lieben den Ort in den Nockbergen. Autor Stefan Maiwald, selbst begeisterter Bad- Kleinkirchheim-Urlauber, machte den Ferienort auch zu einem Krimischauplatz. Beim ersten Krimi war die Tote im Stadl zu finden, im Skianzug, denn es war Winter.

Bad Kleinkirchheim soll Casino bekommen

Bei Band zwei liegt die Leiche ganz woanders, so der Autor: „Es geht weiter. ‚Der Tote im Bach‘ heißt der neue Krimi. Diesmal ist die Handlung im Sommer angesiedelt, es geht um den Bau eines Spielcasinos. Soll Bad Kleinkirchheim das Monte Carlo der Alpen werden? Der Ort steht Kopf.“

Kopf stand auch Stefan Maiwald, denn fast wäre sein Krimi erst viel später erschienen: „Das heftige Hochwasser im Juli hat auch die Druckerei getroffen, die diverse Tonnen nasses Papier entsorgen musste. ‚Der Tote im Bach‘ ist gewissermaßen ins Wasser gefallen. Aber jetzt ist das Buch draußen.“

Bad Kleinkirchheim als exotischer Ort

Der Autor kommt ursprünglich aus Deutschland, lebt mit seiner italienischen Frau und den gemeinsamen Töchtern aber schon lange in Grado. Immer wieder zieht es die ganze Familie in die Nockberge. Bad Kleinkirchheim sei für einen norddeutschen Flachländer, der im italienischen Flachland lebt, das reinste Idyll, so Maiwald. „Dort eine Krimi spielen zu lassen und vermeintliche Abgründe aufzudecken hat einen ganz besonderen Reiz. Bad Kleinkirchheim liefert ja auch geniale Gegensätze.“ Einerseits sei es ein etwas abgelegenes Bergdorf mit rund 1.200 Einwohnern, aber zweimal im Jahr, im Winter und Sommer, wird es zu einem der beliebtesten Urlaubsziele in Österreich mit internationalem Publikum. Dieser Gegensatz sei sehr spannend, so der Autor.

„Es geht wieder rund“

Das geplante Casino in den Nockbergen sorgt nicht nur für Proteste, sondern auch für einen Toten und allerhand Promiauftritte: „Die Aufregung ist riesig und dann wird auch noch der designierte Casinomanager ermordet. Mittendrin zwei bosnische Brüder, die auf Rache sinnen, ein kroatischer Kinderstar, eine ehemalige Miss Kärnten, eine Millionärin, ein verrückter Heimatmaler, es geht mal wieder rund.“

Als Ermittler ist wieder Wendelin Kerschbaumer dabei, Chefinspektor der Kriminalpolizei Wien. Eigentlich wollte er diesmal seine Sommerferien in Bad Kleinkirchheim genießen. Wer Band eins gelesen hat, kann sich auch diesmal darauf freuen, dass er mit viel Humor und guten Ausreden sämtliche Diätvorschriften ignoriert: „Er ist ja nicht nur Städter, sondern auch noch Wiener. Ich habe ihn mir etwas zu groß, etwas zu rund vorgestellt, etwas unbeholfen bewegt er seinen Körper durch die voll gestellte Gemütlichkeit von Kärntens Gasthäusern. Ich stelle mir vor, wie er an Hirschgeweihen hängen bleibt, Deckenlampen zum Schwanken bringt, Biergläser umwirft. Hinter der Unbeholfenheit steckt aber ein gewiefter Ermittler.“ Gemeinsam mit den Bad Kleinkirchheimer Kollegen gelingt es auch diesmal wieder, den Täter zu überführen.

Echte Reise- und Genusstipps

Stefan Maiwald ist bekannt dafür, seine Krimis an echten Orten spielen zu lassen, man kann sie auch als Reise- oder Gourmetführer nutzen. Auch im neuen Band geht es ums Essen, Genuss und schöne Plätze. Das kommt nicht von ungefähr, sondern liegt bei Stefan Maiwald in den Genen: „Mein Vater war Koch, ich schreibe auch selbst für Gourmetzeitschriften, esse und trinke also selbst sehr gerne. Deswegen teile ich meine Tipps rund um Bad Kleinkirchheim gerne mit den Leserinnen und Lesern. Für uns ist eine simple Frittatensuppe genau so exotisch wie für viel Kärntnerinnen und Kärntner Spaghetti vongole.“

Keine Ähnlichkeiten mit Einheimischen

Im Buch steht natürlich, dass alle Charaktere frei erfunden sind, diverse Ähnlichkeiten mit Lebenden oder Toten reiner Zufall. Aber wer die Gegend und die Menschen dort gut kennt, fragt sich manchmal doch beim Lesen, ob es nicht sein könnte, dass sich die eine oder der andere Bad Kleinkirchheimer im Krimi wiederfindet: „Meine ursprüngliche Idee war es tatsächlich, einen Schlüssellochkrimi mit echten Personen zu schreiben und ihre Namen nur leicht zu verändern. Aber ich habe gemerkt, das schränkt beim Schreiben natürlich sehr ein und sorgt für böses Blut. Also habe ich allerlei Personen frei erfunden. Aber jedesmal, wen ich in Bad Kleinkirchheim bin, kommt jemand auf mich zu und sagt ‚ich weiß genau, wen du mit dem oder dem gemeint hast, gut getroffen‘. Mir glaubt ja keiner, dass ich alle Personen erfunden habe.“

Arbeiten an Band drei und Drehbuch

Die Einheimischen freuen sich sogar, wenn sie in gewisser Weise vorkommen. Aber auch der sympathische Chefermittler Kerschbaumer fand einen Platz in den Herzen der Leser. Davon war der Autor auch überrascht, aber sehr erfreut. Denn ein in Deutschland geborener, in Italien lebender Autor, der über einen Wiener Ermittler in Kärnten schreibe, könne das gut gehen? „Ich habe tolle Rückmeldungen bekommen, von Einheimischen aber auch von einem Wiener Autor, der gesagt hat, ‚du hast uns wirklich gut durchschaut‘. Das hat mich sehr gefreut.“

Während „Der Tote im Bach“ gerade frisch aus der Druckerei kommt, hat Maiwald alle Hände voll zu tun- denn seine Reihe um Chefinspektor Wendelin Kerschbaumer könne bald schon im Fernsehen zu sehen sein, auch für Band drei wird wieder in Bad Kleinkirchheim recherchiert: „Ich schreibe tatsächlich schon an Band drei, diesmal spielt sogar ein Kärntner Fabelwesen eine Rolle. Ich arbeite auch an einem Drehbuch für die Verfilmung. Bad Kleinkirchheim wäre ja die perfekte Krimikulisse.“