Die riesige Lagerhalle von Hannes Majdic, einem der größten Elektrohändler Österreichs, ist bis unter das Dach gefüllt. Es ist nur eines der Lager der Firma und Majdic, ein neues kommt in Klagenfurt noch dazu. Majdic sorgte für das Weihnachtsgeschäft vor. Aus dem ersten Pandemiejahr lernte er, dass Vieles nicht verfügbar sein könnte, wenn es gebraucht wird. Besonders betroffen seien Spielekonsolen, IT-Produkte oder Laptops, da seien die Frachtkosten in die Höhe geschossen, so Majdic. Kostete ein Frachtcontainer vor der Pandemie 2.000 Dollar seien es jetzt 12.000 oder 15.000. Er frage sich, wohin das noch gehe, so Hannes Majdic.

Kunden durch Onlinehandel verwöhnt
Das Um und Auf sei die Verfügbarkeit, weil die Kunden sich auch pandemiebedingt angewöhnt haben, alles im Internet zu bestellen und dass Fernseher, Computer, Haushaltsgeräte und Zubehör sofort innerhalb von kurzer Zeit geliefert und bei Bedarf auch aufgestellt werden. Auch Majdic hat einen Onlineshop und liefert normalerweise binnen 24 Stunden: „Ohne Lager sehe ich für die Elektrobranche wenig Chance. Denn eine Ware kann nicht mehr bestellt werden und man hat sie übermorgen von einem Industrieanbieter. Das ist schier unmöglich.“

Nicht nur die Container seien teurer, auch die Verfügbarkeit sei nicht mehr überall gegeben, Dienstleistungen werden teurer, so Majdic. Das bedeutet, dass auch die Waren teurer werden. Derzeit bereitet er sich auch auf den Black Friday am 26. November vor.
Engpässe im Weihnachtsgeschäft
Engpässe auch bei Schmuck
Betroffen ist aber auch Schmuck, sagt Rudolf Moser, Großhändler in Klagenfurt. Er beliefert mehr als 1.000 Geschäfte in und um Österreich, auch mit eigenen Kreationen. Eines der Probleme sei die Verfügbarkeit von Bestandteilen. So könne etwa die Goldkette made in Italy nicht fertiggestellt werden, weil der Verschluss made in China nicht verfügbar sei. Das Problem werde sich so schnell auch nicht lösen lassen, so Moser.

Probleme in China
„Durch die Pandemie hat es auch in China bei den Produzenten Probleme gegeben, viele Fabriken haben zugesperrt. Manche arbeiten nur noch wenige Tage pro Woche, weil es Energieprobleme gibt. Man muss neue Lieferanten finden, das heißt, die Produktplanung verlängert sich. Wir haben schon angefangen, die Herbst-Winter-Kollektion 2022 zu planen, sonst haben wir die Ware im Juli nicht." Bei Uhren gebe es Vorlaufzeiten von sechs bis sieben Monaten, beim Schmuck rund vier bis fünf Monate Minimum. Weihnachten 2022 steht vor der Tür.“
Eines zeige sich auch, seine Kunden in Deutschland seien im Bezug aufs Weihnachtsgeschäft noch deutlich zurückhaltender mit den Bestellungen, als Juweliere in Österreich.