Soziales

Land baut schulische Inklusion aus

Die Landesregierung beschäftigt sich in ihrer nächsten Sitzung mit inklusiven Bildungsangeboten. Konkret will man zwei neue Time-out-Gruppen an Schulen öffnen, außerdem soll es weitere Standorte mit Inklusionsangeboten in Kleingruppen geben.

Seit 2012 verfolge man im Schulbereich den Weg der Inklusion, das heißt, Kinder mit Behinderungen bzw. Beeinträchtigungen, Lern- oder Verhaltensschwächen werden in kooperativen Kleinklassen unterrichtet, betreut und gefördert. Diese Unterstützung reicht bis zur schulischen Nachmittagsbetreuung, so Bildungsreferent, Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) am Samstag in einer Aussendung.

Mehr Inklusionsklassen

Diese Inklusionsklassen gab es bisher an zehn Standorten in Kärnten, an denen 29 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Einsatz kamen. Mit diesem Schuljahr sei ein weiterer Standort hinzugekommen. Die AVS Kärnten deckt den weiteren personellen Bedarf ab, in Summe werden über 270 Kinder in den Inklusionsklassen beschult und betreut. „Mit dem Beschluss fixieren wir auch die finanzielle Unterstützung der Inklusion in Kärnten. Über 880.000 Euro investieren wir in die Aufrechterhaltung und Ausweitung der Inklusions-Standorte und damit in die Zukunft der Kinder“, so Kaiser.

In den kooperativen Kleinklassen befinden sich max. sieben Schülerinnen und Schüler. In diesem Modell sei der Unterricht personell doppelt besetzt. Es werde größtmöglich der gemeinsame Unterricht der Kleinklassen mit den Regelklassen angestrebt. Auch die Mittags- und Nachmittagsbetreuung erfolge gemeinsam unter Hinzuziehung einer Behindertenfachkraft. Es stehe ein eigener Therapieraum zur Verfügung und mobile Therapeuten ergänzen das Angebot für die Kinder.

33 Time-out-Gruppen in Kärnten

Ein weiteres Angebot, um Kinder zu unterstützen, die Entwicklungsstörungen, Lernschwächen oder Probleme im Sozialverhalten aufweisen, sind die Time-Out-Gruppen, die in Pflichtschulen installiert wurden und von Sozialpädagoginnen und –Pädagogen betreut werden. Die Kinder werden in Kleingruppen und nicht in den Regelklassen unterrichtet. Ziel ist es immer, die Kinder in die Regelklassen (Stammklassen) zurückzuführen. Manche verbringen einige Schulstunden dort, andere werden ständig in der Time-out-Gruppe unterrichtet. Derzeit gebe es 31 Gruppen in Volks- und Mittelschulen, zwei kommen nun dazu, so Kaiser.

Es gebe die Vorgabe der Deckelung, aber die Experten der Bildungsdirektion und die Lebensrealität zeigen den eindeutigen Bedarf auf, so Kaiser. An 24 Standorten in Kärnten werden 147 Schülerinnen und Schüler von 34 Sozialpädagoginnen und –Pädagogen sowie von 46 Lehrerinnen und Lehrern unterrichtet und unterstützt. Das Land wendet dafür über 1,5 Millionen Euro jährlich auf, um die Personalkosten abzudecken, die Betreuung läuft über den Verein Österreichische Kinderfreunde, Sitz Kärnten. Wer in eine Time-out-Gruppe kommt, wird von der Schulbehörde bestimmt, da die Plätze auf sechs pro Gruppe beschränkt sind.