Sternschnuppen der Perseiden
APA/dpa/Oliver Berg
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Wissenschaft

Orioniden: Sternschnuppenregen im Herbst

Bei dem Wort „Perseiden“ denken die meisten an das vermehrte Aufkommen von Sternschnuppen im August. Es ist ja auch der bekannteste Sternschnuppen- bzw. Meteorstrom – aber eben nicht der einzige. Im Augenblick sind die „Orioniden“ zu sehen.

Sternschnuppenfans müssen sich dezent beeilen: Nur noch bis 7. November sind die Orioniden zu beobachten. Sie gehören zu den aktivsten Sternschnuppen- bzw. Meteorströmen. Was man unter diesen Begriffen zu verstehen hat, erklärt Kurt Anetzhuber von der Astronomischen Vereinigung Kärnten: „Sternschnuppen sind Meteore auf Kollisionskurs mit der Erde, die in die Erdatmosphäre eintauchen und dabei verglühen.“

Meteore: Mini-Sternenstaub aus „schmutzigen“ Kometen

Wie erklärt der Experte dem Laien den Begriff „Meteor“? „Es ist eine Leuchterscheinung am Himmel, als Lichtpunkt, schaut aus wie eine Stern nur mit dem Unterschied, dass er sich mit relativ hoher Geschwindigkeit über das Firmament bewegt.“

Tatsächlich sind Meteore kleine und kleinste Staubkörnchen, die meist nur Zentelmillimeter groß sind. Dieser Weltraumstaub stößt auf die Lufthülle der Erde und verglüht dabei. Das Glühen ist als Sternsschnuppe von der Erde aus zu sehen.

Der Ursprung der Staubpartikel ist im Wesentlichen in Kometen zu finden, die um die Sonne kreisen, so Anetzhuber: „Das sind gefrorene, schmutzige Schneebälle – und eben dieser Schmutz des Schneeballs wird freigesetzt, wenn dieser Schnee im Angesicht der Sonne schmilzt.“

Unsere Erde „staubsaugt“ durchs All

Der Kometenkern hinterlässt auf seiner Bahn um die Sonne Staubpartikel. Diese lagern sich in Form einer Wolke entlang der Kometenbahn ab. „Und immer wenn unser Planet durch eine solche Wolke durchrauscht, gibt es besonders viele Staubpartikel. Die Erde saugt das dann wie ein Staubsauger auf und diese Partikel verglühen dann in der Reibung unserer Lufthülle und wir sehen Sternschnuppen.“

Wobei genau genommen nicht das Aufglühen des Staubpartikels beobachtet werden kann, sondern, so Anetzhuber, die Ionisation der Luft. „Das heißt die Luftmoleküle beginnen zu glühen.“

Sternbild Orion als Namenspatron

Warum die Orioniden ihren Namen tragen, sei leicht erklärt, sagte Anetzhuber. „Ausgangsort ist eben das Sternbild Orion, links vom Orion und Zwillingen ist der Ausgangspunkt der Sternschnuppenströme.“ Wer in den nächsten Tagen keine Zeit haben sollte, die „Orioniden“ zu beobachten, bekommt in Kürze die nächste Chance zur Sternschnuppen-Beobachtung – denn die „Leoniden“ sind bereits im Anflug.