Atemschutzmaske im Krankenhaus
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Coronavirus

Impfdurchbrüche steigen mit Impfzahlen

Immer wieder erkranken auch Menschen, die vollständig gegen CoV geimpft sind. Je mehr geimpft werden, desto häufiger kommen natürlich auch Impfdurchbrüche vor. Schwere Verläufe traten österreichweit bei acht Prozent der Vollimmunisierten auf. Fast alle Betroffenen haben Vorerkrankungen bzw. sind immunsupprimiert.

Auf den Kärntner Intensivstationen liegen nur drei vollständig Geimpfte, die anderen 20 Intensivpatienten sind nicht geimpft. Diese Zahlen zeigen, dass die Impfung wirke, sagen Mediziner. Bei denen, die trotzdem schwer erkranken, habe das andere medizinische Gründe, wie etwa Medikamente die das Immunsystem unterdrücken, sagte der Mediziner und Impfkoordinator des Landes Kärnten, Heimo Wallenko.

„Die Immunantwort auf eine Impfung ist natürlich beeinträchtigt, wenn jemand schwere immunspressive Medikamente nimmt, durch eine Vorerkranungen im Immunsystem beeinträchtigt ist. Zum Beispiel organtransplantierte Menschen, oder Menschen über 80 Jahre. Sie reagieren auf die Impfung nicht mehr so gut wie Junge.“

Impfung wirkt nicht zu hundert Prozent

Mit der Zahl der Impfdurchbrüche sei von Anfang an gerechnet worden. Die Impfung wirke nicht zu hundert Prozent, die Delta-Variante sei außerdem viel ansteckender als der Wildtyp. Von 300.000 vollständig Geimpften entwickelten seit Anfang Februar rund 2.000 Symptome. Damit sei der hohe Schutz vor schweren Verläufen belegt, betonte der Impfkoordinator des Landes. Gerechnet auf alle Infektionen, die jetzt auftreten, sei die Wahrscheinlichkeit, zu erkranken für Geimpfte zehn Mal geringer als für nicht Geimpfte.

Gefahr für Ungeimpfte zehn Mal zu hoch

Auf den Normalstationen werden derzeit in Kärnten knapp 100 CoV-Patienten behandelt und medizinisch beobachtet. Hier ist fast die Hälfte vollständig geimpft. Auch dabei handelt es sich um Menschen mit wesentlichen Vorerkrankungen oder einem etwa durch Medikamente nicht vollständig arbeitenden Immunsystem, heißt es von Seiten des Landes.

„Impfung wirkt hervorragend“

Die Wahrscheinlichkeit, von der Normalstation auf die Intensivstation überstellt werden zu müssen, sei auch hier für Geimpfte deutlich geringer als für Ungeimpfte. Das würden die Zahlen der letzten Wochen und Monate zeigen, betonen die behandelnden Ärzte übereinstimmend. Je höher die Durchimpfungsrate, desto größer werde natürlich auch der Anteil der Geimpften in den Spitälern, so Wallenko.

„Der Anteil der Geimpften an der Gesamtbevölkerung nimmt zu, daher nimmt auch die Zahl des geringen Prozentsatzes zu, bei dem die Impfung nicht so gut wirkt. Die Impfung wirkt trotzdem hervorragend.“ Wären hundert Prozent der Menschen geimpft, dann würden auch nur noch Geimpfte in den Spitälern liegen.