Coronavirus

Ausreisekontrollen werden diskutiert

Bei der Sitzung des Koordinationsgremiums am Dienstagabend waren eventuelle Ausreisekontrollen aus Hochrisikogebieten ebenso Thema wie 3-G-Kontrollen am Arbeitsplatz. Ausreisekontrollen könnte es im Bezirk Villach-Land geben, Kontrollen erfolgen in Stichproben.

Zum einen ging es um die generellen Kontrollen, die in Betrieben, bei Gästen, Kultureinrichtungen, bei Veranstaltungen und Sportereignissen durchgeführt werden. Gerd Kurath, der Coronavirus-Sprecher des Landes, sagte, „Vorige Woche gab es 3.000 Kontrollen dieser Art mit acht Beanstandungen und Strafen. Wir werden nicht das Strafausmaß erhöhen, aber die Kontrollen verstärken, darauf haben wir uns gestern geeinigt.“

Mehrere Faktoren für Ausreisekontrollen

Ein weiteres Thema waren mögliche Ausreisekontrollen aus Hochrisikogebieten, wie es beispielsweise den Bezirk Villach-Land treffen könne. Hochrisikogebiete, die weitere regionale Schutzmaßnahmen fordern, sind definiert durch eine Inzidenzzahl, aber auch durch die Intensivbettenbelegung im Land sowie die Durchimpfungsrate im Bezirk.

Zudem müsse die Überschreitung der Inzidenzzahl von 500 oder mehr (je nach Bezirk) sieben Tage lang durchgehend gegeben sein, damit Ausreisekontrollen stattfinden. Die Intensivbettenbelegung aller Spitäler werde deshalb herangezogen, weil Coronavirus-Intensivpatienten auf ganz Kärnten aufgeteilt werden müssen, um den Betrieb der einzelnen Intensivstationen so gut wie möglich aufrecht zu erhalten.

Ohne Lockdown müssen viel mehr Betten für Freizeit-, Sport- und Autounfälle oder Schlaganfälle und Herzinfarkte vorgehalten werden. „Die Ausreisekontrollen werden, wenn dann nötig, von der jeweiligen BH mit der Polizei koordiniert und stichprobenartig durchgeführt werden“, so Kurath.

Zahlen steigen weiter

Die derzeitige Infektionslage in Kärnten lasse vermuten, dass auch weitere Maßnahmen notwendig sein werden. Die Inzidenz werde mit 399 beziffert, ab einer Inzidenz von 600 über sieben Tage werde ganz Kärnten Hochrisikogebiet. Derzeit beobachten die Experten Villach-Land, dort liegt die Inzidenz am zweiten Tag über 500 (568,4). Spittal weist am Mittwoch eine Inzidenz von 441,6 auf, gilt ab 500 (an sieben aufeinander folgenden Tagen) als Hochrisikogebiet.

Unklarheiten zu Kontrolle von 3-G

3-G-Kontrollen am Arbeitsplatz obliegen laut Kurath dem Unternehmer, was auch in seinem Sinne sein müsse, und zum anderen der Gesundheitsbehörde, die Betriebe kontrollieren und die entsprechenden Strafen aussprechen könne. Das Land, konkret die Abteilung 5 Gesundheit, wandte sich auch an den Bund, weil nicht klar definiert sei, wie die Kontrollen von Seiten der Behörden definitiv durchgeführt werden sollten.

„Die Experten haben explizit darauf hingewiesen, dass auf Grund der kritischen Lage in den Krankenhäusern und der massiv ansteigenden Infektionszahlen trotz Stufenplan des Bundes laufend Änderungen bei den Schutzmaßnahmen vorgenommen werden können. Eine Landeshauptleute-Konferenz am Freitag wird unter anderem die weitere Vorgehensweise von Seiten des Bundes bezüglich seines Stufenplanes klären“, sagte Kurath.

Aktuelle Zahlen

In Kärnten wurden in den letzten 24 Stunden 338 Neuinfizierte registriert. 115 Menschen müssen in Krankenhäusern behandelt werden. Davon liegen 23 auf einer Intensivstation, das ist ein Patient mehr als am Dienstag. In der vergangenen Woche wurden kärntenweit 8.322 Impfungen durchgeführt. 3.019 Personen erhielten in der letzten Woche bereits ihr dritte Impfung. Auffallend sei, dass zuletzt generell die Zahl an Impfungen gestiegen sei, so Kurath. Grund dafür könnten auch die neuen, verschärften Regeln sein. Vor allem in Villach und Klagenfurt werden die Impfangebote sehr gut angenommen.

Ab Donnerstag gilt ja die 2-G-Regel für die Nachtgastronomie und für Veranstaltungen mit mehr als 500 Besuchern. Im gesamten Handel tritt die FFP2-Maskenpflicht in Kraft. Diese gilt jedoch nicht für Menschen, die im Handel arbeiten. Sie müssen ja ohnedies einen 3-G-Nachweis erbringen, um überhaupt arbeiten zu dürfen.

Aufruf nach Halloween-Party

Die Bezirkshauptmannschaft Hermagor ruft alle Gäste, die von 30. auf 31. Oktober die Halloween-Party in Würmlach in der Gemeinde Kötschach-Mauthen besucht haben, auf, ihren Gesundheitszustand genau zu beobachten. Mehrere Covid-positive Personen hielten sich auf der Party auf.

Im Zweifelsfall bzw. bei auftretenden Symptomen ist ausschließlich über die Gesundheitshotline 1450 zu agieren. Es wird dazu aufgerufen, keinesfalls bei Symptomen selbstständig eine Teststation aufzusuchen. Symptomlosen Personen wird empfohlen, sich testen zu lassen.