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APA/HERBERT PFARRHOFER
APA/HERBERT PFARRHOFER
Wirtschaft

Arbeitsmarkt weiter auf Erholungskurs

Der positive Trend am heimischen Arbeitsmarkt setzt sich fort. Seit Juni geht die Arbeitslosigkeit markant zurück. Auch im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 fällt das Minus mit 18 Prozent bemerkenswert aus.

Kärntens Wirtschaft befindet sich weiter im Aufschwung, vor allem Tourismus und Handel haben vom guten Herbstwetter profitiert und vermehrt Arbeitskräfte gesucht. Aktuell sind 16.305 Menschen – exklusive Schulungsteilnehmer – arbeitslos gemeldet, das ist rund ein Viertel weniger als im Oktober des Coronajahres 2020.

Laut AMS führten „die anhaltende positive Wirtschaftsentwicklung und die rasche Umsetzung beschäftigungswirksamer Maßnahmen“ wie Sprungbrett- und Corona-Joboffensive zu einer markanten Abnahme der Arbeitslosigkeit in Kärnten. Im Vergleich zu Oktober 2020 ist die Arbeitslosigkeit um 25,1 Prozent gesunken (-5.478 Personen). Zum Stichtag 31. Oktober 2021 gab es 16.305 vorgemerkte Arbeitslose. Im Vergleich zu Oktober 2019 betrug die Abnahme 18 Prozent (-3.590 Personen).

Mehr als elf Prozent Rückgang bei Langzeitarbeitslosen

Laut AMS erfreulich ist der weiterhin positive Trend bei den Langzeitarbeitslosen über ein Jahr: Aktuell sind in dieser Gruppe 4.248 Personen beim AMS Kärnten vorgemerkt (-11,6 Prozent / -557).

Kärnten liege damit bereits Ende Oktober auf dem Jahresdurchschnittsniveau von 2019. Mit Plus 3,7 Prozent ist Kärnten – verglichen zum Zeitraum Jänner bis Oktober 2019 – das Bundesland mit der geringsten Zunahme in der Arbeitslosigkeit. Der österreichweite Durchschnitt liegt bei Plus 13,1 Prozent.

Arbeitslose nach Bezirken und Berufen

Den größten Rückgang an Arbeitslosen gibt es im Bezirk Feldkirchen mit Minus 32,9 Prozent. Dort gibt es – nach Hermagor mit 387 Arbeitslosen – auch die zweitwenigsten Arbeitslosen (556).

Feldkirchen: 556/Minus 32,9 Prozent
Hermagor: 387/ Minus 27,9 Prozent
Klagenfurt: 5.121/ Minus 24,1 Prozent
Spittal/Drau: 2.427/ Minus 25,1 Prozent
St. Veit/Glan: 1.139/ Minus 24,8 Prozent
Villach: 4.466/ Minus 24,6 Prozent
Völkermarkt: 1.257/ Minus 25,0 Prozent
Wolfsberg: 952/ Minus 27,5 Prozent

Betrachtet man die einzelnen Berufssparten, so gibt es den größten Rückgang bei der Arbeitslosigkeit im Bereich Fremdenverkehr (Minus 32,0 Prozent), gefolgt von der Metall-/Elektrobranche (27,8 Prozent) und der Holzindustrie (26,9 Prozent).

Die meisten offenen Stellen gab es im Oktober in der Metall-/Elektrobranche (1.294, oder Plus 50,3 Prozent), gefolgt vom Fremdenverkehr mit 924 offenen Stellen (Plus 121,3 Prozent) und dem Handel mit 601 offenen Stellen oder einem Plus von 106,5 Prozent. Aber auch bei den Hilfsberufen ist die Nachfrage nach Arbeitskräften gestiegen, ein Zeichen, dass die Wirtschaft weiterhin anziehe, so der AMS-Leiter Peter Wedenig.

Massiver Rückgang bei Jugendarbeitslosigkeit

Erfreulich sei, dass es besonders unter den jugendlichen Arbeitslosen einen massiven Rückgang um fast ein Drittel gegenüber dem Vorjahr gebe. Aber auch die älteren Arbeitssuchenden über 50 Jahren werden weniger. Knapp 1.400 haben im vergangenen Monat einen Job gefunden, das ist ein Minus von 17 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Insofern liegt auch das Beschäftigungsniveau bereits wieder weit über jenem von 2019. Das einzige, woran es weiterhin fehle, seien Fachkräfte, so Wedenig: „Ja, es mangelt in vielen Bereichen an Fachkräften, um die Aufträge abzuarbeiten. Aber das Positive dabei ist, dass diese Aufträge existieren – sie werden eben verschoben. Sie können davon ausgehen, dass der Markt und die Nachfrage auch im nächsten Jahr gut anhalten wird, das heißt man kann davon ausgehen, dass die Arbeitslosigkeit weiterhin abnehmen wird.“