So gut wie jede freie Minute verbringen Angelika und Gerhard Kuchling in freier Natur. Egal ob im Sommer oder Winter, zu Fuß, auf Skiern oder beim Klettern – das Ehepaar ist fast täglich in Bewegung und gerät dabei ordentlich ins Schwitzen. So entstand die Idee zu ihrem Produkt, dem „Back Zip“, den man fast überall befestigen und der dafür sorgt, dass die Hände frei bleiben.
Back Zip: Helferlein für Wanderer
Zwei Kärntner Jungunternehmer haben einen Karabiner mit Gummizug entwickelt, der das Leben von Bergsteigern und anderen Sportlern erleichtern soll. Drei Jahre hat es von der Idee bis zur Fertigstellung des Produkts gebraucht, nun starten die jungen Kärntner durch.
„Schwitzen ist natürlich ein großes Thema. Es ist einfach praktisch, wenn man ein Tuch dabei hat, damit man sich gleich abwischen kann“, sagt Angelika Kuchling.
Ihr Mann ergänzt, dass es wichtig gewesen sei, es auch gleich nach der Benutzung wieder an der Luft trocknen lassen zu können: „Man sollte es herziehen können. Es soll funktionell sein – das waren wichtige Punkte für uns.“
Drei Jahre von Idee zu Umsetzung
Auf einem Blatt Papier begann das Projekt Back Zip und das Start-Up von Angelika und Gerhard Kuchling. Von der bunten Skizze bis zum fertigen Produkt vergingen dann aber weniger als drei Jahre, erzählt Angelika Kuchling: „Wir kamen auf einen Kärntner Industriedesigner, der uns das gezeichnet und umgesetzt hat.“
Eigene Maschine sorgt für einheitliches Erscheinungsbild
Über einen Ferialpraktikanten, den Gerhard Kuchling in seinem Brotberuf als Bankangestellter kennen gelernt hatte, knüpften sie erste Kontakte zu Fabriken in China. Ein Hersteller übernahm schließlich die aufwendige Produktion. Es musste ein eigenes Werkzeug entwickelt und produziert werden, da der Karabiner aus Aluminium gepresst wird: „So ist garantiert, dass jedes Stück wirklich gleich schön ist wie das andere.“
Es besteht aus neun Komponenten, die in einer Fabrik zusammengebaut werden, sagte Angelika Kuchling: „Die Fabrik fand neun Zulieferfirmen, aus deren Teilen das Produkt dann zusammengesetzt wird.“
Gut Ding braucht Weile und Kapital
Karabiner, Zip und Mikrofasertuch in Europa zu produzieren wäre unfinanzierbar gewesen, sagt Gerhard Kuchling. Aber auch „Made in China“ kostet mehr, als ursprünglich gedacht: „Von der Zeit her hat sich das verdoppelt und vom Kapital her beträgt die Investitionssumme mehr als 100.000 Euro.“ Alles sei teurer geworden – die Produktion selbst und der Versand. „Es hat alles eine hohe Qualität, das war uns sehr wichtig“, sagte Gerhard Kuchling.
Online-Verkauf bereits angelaufen
Jetzt geht es ans Verkaufen. Das ehemalige Kinderzimmer wurde zum Büro und Zwischenlager umfunktioniert. Die Abende verbringen Angelika und Gerhard Kuchling vor dem Computer. Beim weltgrößten Onlinehändler ist der Back Zip seit einigen Wochen erhältlich.
„Wir haben drei Marken angemeldet: Keenon Sports, das ist quasi die Firma, den Back Zip als Produkt und auch die Kletterbürste ist markenrechtlich geschützt. Für den Karabiner gibt es dann noch einen Design-Schutz innerhalb der gesamten EU.“
„Keenon Sports“ sehen Angelika und Gerhard als längerfristiges Projekt. „Wir legen keinen Wert auf Luxus oder teure Autos. Wir sind Naturmenschen und wollen nicht nur unser Erspartes, sondern auch unser Herzblut in dieses Projekt stecken“, sagt Angelika Kuchling. An Ausdauer fehlt es den beiden leidenschaftlichen Freizeitsportlern und Neo-Unternehmern bestimmt nicht.