Weißes Kreuz ARBÖ Straßenrand Unfallstelle
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Verkehr

Weiße Kreuze als Mahnung

Seit 50 Jahren stellt der Autofahrerklub ARBÖ in Österreich weiße Kreuze am Straßenrand auf – im Gedenken an Unfallopfer, aber auch als Mahnung zu Vorsicht. Noch immer ist überhöhte Geschwindigkeit Unfallursache Nummer eins, gefolgt von Unachtsamkeit, wegen Telefonierens und SMS-Schreibens am Steuer.

30 Menschen starben heuer schon auf Kärntens Straßen. Das sind um neun mehr als im selben Zeitraum 2019, in einem Jahr ohne Lockdown und um drei mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Der Autofahrerklub ARBÖ erinnert mit weißen Kreuzen an Unfallstellen jedes Jahr an die Todesopfer. Die Kreuze werden im Gedenken aufgestellt, sie dienen aber auch als Mahnung.

Totalansicht von oben auf Verkehrsunfall, mit Absperrung und Feuerwehrleuten, dahinter ein am Dach liegendes Autowrack
Berufsfeuerwehr Klagenfurt
Unfallstelle am Südring

Oftmals waren heuer junge Leute unter den Todesopfern – wie Anfang März auf dem Klagenfurter Südring. Zwei junge Menschen starben, als ein Auto mit voller Wucht gegen eine Halle geschleudert wurde – mehr dazu in Fünf Monate unbedingt nach tödlichem Unfall. Zwei Tote waren es auch in Kötschach Mauthen, als im Sommer ein Auto mit voller Wucht gegen einen Baum prallte – mehr dazu in Zwei Tote und mehrere Verletzte bei Unfall.

SMS schreiben am Steuer Handy
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ARBÖ-Appell: Während der Fahrt nicht ablenken

Österreichweit sind die meisten Opfer zwischen 25 und 34 Jahre alt. In dieser Altersgruppe ist meist überhöhte Geschwindigkeit die Unfallursache. Auch Telefonieren und SMS Schreiben am Steuer gelten als sehr häufige Unfallursachen. Das sei ein gefährliches Spiel, weil dadurch die Reaktionszeit teilweise so stark verlängert werde wie bei einem schwer Alkoholisierten, betonte ARBÖ Kärnten Geschäftsführer Peter Pegrin.

Er appellierte an die Autofahrer, sich beim Autofahren nicht ablenken zu lassen: „Blick auf die Straße – auch die volle Konzentration gehört dem Straßenverkehr und nicht dem Handy – und vor allem: Fuß runter vom Gas. Es ist immer besser, lieber fünf Minuten später nach Hause zu kommen, aber dafür sicher.“

Peter Pegrin Geschäftsführer ARBÖ Kärnten
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Peter Pegrin

Auch Fahrradunfälle nehmen zu

Sehr stark im Steigen sind Fahrradunfälle. Allein von Jänner bis März waren es in Kärnten schon vier Tote. Zahlen für den Sommer und Herbst gibt es erst Mitte November. Besonders auch bei Fahrradunfällen wäre eine genaue Ursachenermittlung wichtig. Diese gebe es aber bislang nicht, kritisiert der Experte.

Weiße Kreuze als Mahnung

Seit 50 Jahren stellt der Autofahrerklub ARBÖ in Österreich weiße Kreuze am Straßenrand auf – im Gedenken an Unfallopfer, aber auch als Mahnung zu Vorsicht. Noch immer ist überhöhte Geschwindigkeit Unfallursache Nummer eins, gefolgt von Unachtsamkeit, wegen Telefonierens und SMS-Schreibens am Steuer.

Das E-Bike spiele bei den Fahrradunfällen eine entscheidende Rolle: „Der Fahrradboom ist seit zwei, drei Jahren ungebrochen. Mit den E-Bikes kommt man natürlich in Gegenden, wo man sonst nicht hin kommen würde.“ Man dürfte auch nicht die höhere Geschwindigkeit außer Acht lassen, die man mit einem E-Bike zusammenbekomme.

ARBÖ Mitarbeiter Montage Weißes Kreuz Straßenrand
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Tausend Menschen mussten in den letzten 20 Jahren auf Kärntens Straßen ihr Leben lassen. Bei mehr Rück- und Vorsicht müssten es wohl nicht so viele weiße Kreuze am Straßenrand sein.