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Wirtschaft

Weltspartag: Sparbuch immer noch beliebt

In den Banken und Sparkassen hat am Freitag anlässlich des Weltspartags Hochbetrieb geherrscht. Obwohl die Zinsen niedrig sind, wird nach wie vor gespart. Die meisten wollen mit dem Sparbuch einen Notgroschen anlegen. Wer mehr machen will, muss in Fonds oder Aktien investieren.

Mehr als 40 Prozent der Österreicher besitzen nach wie vor ein Sparbuch, weitere 15 Prozent eine Sparkarte, auch wenn das ein Verlustgeschäft ist bei einer durchschnittlichen Inflationsrate von 2,6 Prozent. Denn die Sparbuchzinsen auf täglich fälliges Geld liegen im Durchschnitt zwischen 0,001 und 0,125 Prozent, bei längeren Bindungen erhält man auch schon einmal 0,5 Prozent.

Viele Menschen im Bankfoyer
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In den Banken war am Freitag viel los

Alternativen zum Sparbuch

Dennoch macht Sparen Sinn, sagte Gabriele Semmelrock-Werzer von der Kärntner Sparkasse. Nur dürfe man sich am Sparbuch eben keine Zuwächse erwarten: „Wir beraten die Kunden und zeigen ihnen Alternativen zum Sparbuch, das ich als Liquiditätsreserve sinnvoll finde, aber man soll im Moment kein Geld länger am Sparbuch liegen lassen.“

Weltspartag

Wer längerfristig mehr Geld anlegen will, dem bieten die Banken und Sparkassen Alternativen: „Ich kann einem 60-Jährigen kein langfristiges Produkt näher bringen aber jungen Menschen jedenfalls. Und wenn man bei Investitionszyklen schaut sieht man, dass eine Aktienveranlagung über einen Zeitraum von 20 Jahren, manchmal auch kürzer oder länger über 30 bis 40 Jahre, immer eine gute Veranlagungsform war.“

Hohe Überziehungszinsen, niedrige Sparzinsen

Immer wichtiger für Kunden und Geldinstitute wird die Beratung, auch für jene, die gar kein Geld zum Sparen haben. Jeder 6. Österreicher überzieht nämlich sein Konto, jeder 10. Kärntner dauerhaft und zahlt dafür extrem hohe Überziehungszinsen, oft weit jenseits der zehn Prozent.

Kinder mit Mutter vor einem Bankschalter
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Auch heuer gibt es für kleine und große Sparer Geschenke

Auf die Frage, ob das angesichts der niedrigen Sparzinsen gerechtfertigt ist,sagte Semmelrock-Werzer: „Da muss man zwei Dinge unterscheiden: Ein Konto-Überziehungsrahmen ist dafür gedacht, das man ein, zwei Tage oder eine Woche überzieht, vielleicht bis zum Monatsende, wenn eine unvorhersehbare Ausgabe kommt. Wenn ich aber merke, dass ich jetzt mehr Geld, und sei es nur ein geringer Betrag, länger brauche, dafür gibt es die sogenannten Konsumkredite, die sind ganz günstig verzinst und stehen durchaus in einer Relation zu den sehr niedrigen Sparzinsen.“

Die Zinsen dafür liegen oft nur bei einem Drittel der Überziehungszinsen. Was sich über die Jahrzehnte nicht geändert hat, das sind die kleinen Geschenke, die die Banken und Sparkassen am Weltspartag für ihre Kunden bereitgestellt haben.