Coronavirus

Aufruf zur dritten Impfung

Bis jetzt haben 2,7 Prozent der Bevölkerung die dritte CoV-Impfung erhalten. Sie wird für Risikopatienten und Mitarbeitern sensibler Bereiche nach sechs bis zwölf Monaten empfohlen. Aber auch, wer keiner Risikogruppe angehört, könne nach sechs Monaten zum Impfen kommen.

In Kärnten sind knapp 59 Prozent der Bevölkerung gegen Covid-19 grundimmunisiert. Das Land appelliert an alle, die 3. Impfung in Anspruch zu nehmen. Das gilt für alle verwendeten Impfstoffe.

Nur Personen, die mit Janssen (Johnson & Johnson) einmalig geimpft wurden, sollen laut Nationalem Impfgremium eine weitere Dosis im Mindestabstand von nur 28 Tagen erhalten (off-label), dabei soll vorzugsweise ein mRNA-Impfstoff verwendet werden, es könne jedoch auch erneut Janssen verwendet werden.

Dritter CoV Impfung

Wallenko: Drittimpfung immens wichtig

Risikogruppen werde eine weitere Dosis in einem Zeitraum von frühestens sechs bis spätestens neun Monaten nach Abschluss der vollständigen Erstimmunisierung empfohlen. Das seien laut Impfgremium Personen ab 65 Jahren, Personen, die zwei Dosen Astra/Zeneca hielten und Personen ab zwölf Jahren mit Vorerkrankungen und Risiken für einen schweren Verlauf von Covid-19. In den Pflegeheimen wurde mit den Drittimpfungen schon begonnen.

Alle anderen sollen neun bis zwölf Monate nach der Grundimmunisierung geimpft werden. Eigentlich, so Heimo Wallenko, Impfkoordinator des Landes, denn es werde niemand abgewiesen, der nach sechs Monaten komme: „Ich halte die dritte Impfung für immanent wichtig, um ein erneutes Ansteigen von schweren Verläufen im Herbst vorzubeugen.“

Horn: Antikörpertest nicht empfohlen

Dass man vor der dritten Impfung einen Antikörpertest durchführt, sehen Experten kritisch, da es keinen Cut-Off-Wert gibt der festlegt, ab wann genug neutralisierende Antikörper vorhanden sind, sagte die Vorständin für innere Medizin am LKH Villach, Sabine Horn: „Ein Klassiker wäre die Hepatits-B-Impfung, wo wir genau einen Cut-Off haben, unter dem aufgefrischt werden muss. Erstens gibt es verschiedene Tests und außerdem beziehen sich die gemessenen neutralisierenden Antikörper auf den Wildtyp, das praktisch nicht mehr zu finden ist. Um einen Schutz vor Mutationen zu haben, sollte man eine möglichst hohe Immunantwort anstreben und die ist unabhängig von diesem Titer.“ Die Tests, die derzeit um rund 30 Euro angeboten werden, sind Antikörper-Schnelltests.

Impfärzte, Impfstraßen, freies Impfen

Auch für die dritte Impfung stehen die Impfstraßen des Landes zur Verfügung. Geimpft wird hier mit Biontech/Pfizer. Auch die Hausärzte führen Drittimpfungen durch, so Wallenko. Fast 400 Ärzte impfen, man könne sich aber auch bei den Impfstraßen anmelden. Auch freies Impfen sei möglich. Wer nach der zweiten Impfung Impfreaktionen hatte, muss damit auch nach der 3. Impfung rechnen, sagte Horn. Bei den mRNA Impfungen von Moderna und Biontech/Pfzier seien die Impfreaktionen bei der zweiten Teilimpfung stärker gewesen.

Viele seien weltweit schon das dritte Mal geimpft, da zeige sich eine vergleichbare Impfwirkung wie bei der zweiten. Eine stärkere Impfantwort sei nicht zu erwarten, so Horn. Genesenen wird nun empfohlen, sich zweimal impfen zu lassen, eine dritte Impfung sei derzeit nicht notwendig.

Aktuelle Zahlen in Kärnten

1.727 Menschen sind aktuell infiziert, von Montag auf Dienstag gab es 122 Neuinfektionen. 85 Menschen sind hospitalisiert (-2), davon 71 stationär (-2) und 14 intensiv. Ein weiterer Patient verstarb, damit steigt die Zahl der Covid-19-Toten auf 854.