Dobratsch von oben Sendeanlage
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50 Jahre Sendeanlage Dobratsch

Vor 50 Jahren ist der Sendeturm am Dobratsch in Betrieb genommen worden. Der erste Sender, mit dem Radio und Fernsehen in Kärnten empfangen werden konnten, stand ursprünglich auf dem Pyramidenkogel. 1969 begann dann der Bau eines der größten Sender Österreichs auf dem Dobratsch.

Der Dobratsch bei Villach ist bekannt durch den 167 Meter hohen Sendemast, der von weitem sichtbar ist. Seit 50 Jahren wird von einem der stärksten Sender Österreichs fast ganz Kärnten mit digitalem Antennenfernsehen, allen UKW- Radioprogrammen und mit Digitalradio versorgt. Ein wichtiger Sender auch für Slowenien und Italien und auch ein wichtiger Teil des Lebens der Menschen, die an diesem Wahrzeichen Kärntens mitbauten- und arbeiteten.

Dobratsch-Sender wird 50 Jahre alt

Am Nationalfeiertag wird der Sendeturm in Dobratsch 50 Jahre alt. Der Sender mit dem Radio und Fernsehen ganz zu Beginn empfangen werden konnten, stand ursprünglich auf dem Pyramidenkogel.

Seilbahn wird noch immer genutzt

Einer der letzten Zeitzeugen ist Walter Janesch aus Klagenfurt, der bis zu seiner Pensionierung als Verantwortlicher der Sendetechniker oben auf dem Berg gearbeitet hatte. Das Baumaterial wurde damals über die Straße und einen provisorischen Güterweg angeliefert. Viel Baumaterial wurde damals auch mit der ORF-Betriebsseilbahn hinauf auf den Berg gebracht.

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Der Sendeturm von oben
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Der Sender von oben, links daneben das Gipfelhaus Ludwig-Walter-Haus, im Hintergrund eine Kapelle
Aufnahmen vom Bau Anfang der 70er Jahre
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Lieferungen für den Bau über den Wanderweg
Bau des Turms
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Der Betonturm steht bereits
Das Fundament des Turms
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Das Fundament des Turms
Techniker mit weißem Mantel in den 70er Jahren
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Bis in die 90er Jahre trugen die ORF-Techniker weiße Mäntel
Betriebsseilbahn vor einigen Jahrzehnten
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Historische Aufnahme der Betriebsseilbahn
Betriebsseilbahn in Bad Bleiberg
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Techniker betritt die Seilbahn heute
Fahrt auf den Turm mit der Betriebsseilbahn
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Blick während der Fahrt auf den Sender
Techniker klettern auf die oberste Plattform
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Techniker steigen auf die letzte Plattform
Die verschiedenen Radiosender
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Alle Radiosender werden hier versorgt
Die Dieseltanks im Turm
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Die großen Dieseltanks im Turm – bei einem Stromausfall reicht der Notstrom für drei Wochen
Generatoren
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Der Dieselraum im Sender

Sie ist auch 50 Jahre nach ihrer ersten Fahrt noch in Betrieb. Von Bad Bleiberg aus wird sie für Instandhaltungsarbeiten nach wie vor regelmäßig von den Technikern der ORS-Sendertechnik genützt. Die Tochtergesellschaft des ORF ist für die analoge und digitale Rundfunkübertragung verantwortlich. „Mittlerweile dient uns die Seilbahn dazu, damit wir zur Sendeanlage kommen und alle Betriebsmittel durchmessen können. Sei es Richtfunk oder UKW-Sender oder auch DVBT-2-Sender, damit die Qualität passt. Es kann aber auch sein, dass es akute Probleme gibt, wie mit dem Wasser, dann fahren wir auch schon einmal mit der Rohrzange hinauf“, sagte Sendetechniker Christoph Tanzer.

Voll eingerichtete Werkstatt im Sender

Bei Tag und bei Nacht behob auch Walter Janesch 20 Jahre lang Störungen an der Sendeanlage. Im 13. Stock des Turms, wochenweise im Schichtdienst: "Wenn der Sender ausgefallen ist, dann hast du ihn reparieren müssen, mit Lötkolben, sagte Janesch. Es gab sogar eine komplett eingerichtete Werkstatt.

Walter Janesch
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Walter Janesch war 20 Jahre lang als Techniker auch auf dem Sendeturm im Einsatz

Die Werkstatt ist auch heute noch dieselbe, allerdings mit modernen Geräten. 1.000 PS starke dieselbetriebene Notstromaggregate stellen sicher, dass der Sender auch bei Stromausfall in Betrieb ist. Mit dem Dieselspeicher können diese Notstromaggregate den Sender drei Wochen mit Strom versorgen.

Empfang bei jedem Wetter

Der normale Arbeitsplatz der Sendetechniker ist das obere Plateau. Dort herrschen Windspitzen mit 100 Km/h. Wenn ein Fehler auftritt, werden die Techniker automatisch alarmiert, dann wird der Fehler gesucht und schnellstmöglich behoben, sagte Sendetechniker Karl Mamitz. Dann können die Kärntnerinnen und Kärntner bei jeder Wettelage mit TV und Radioempfang versorgt werden, so ORS-Sprecher Michael Weber. Von den Wetterextremen hat Techniker im Ruhestand Walter Janesch jedenfalls genug. Obwohl er durchaus noch gerne einmal auf den Gipfel des Dobratsch zu „seinem“ Turm wandern würde.