Frau vor Computerbildschirm Contact Tracing
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Coronavirus

Contact-Tracing immer schwieriger

Am Freitag sind wieder Rekordwerte bei den Coronavirus-Infektionen gemeldet worden. Beim Contact-Tracing zeigen sich Betroffene wenig kooperativ, heißt es. Freitagabend beraten alle Landeshauptleute mit dem neuen Kanzler und dem Gesundheitsminister über mögliche neue CoV-Maßnahmen.

Seit Donnerstag gibt es 258 Neuinfektionen, 75 Covid-19-Patienten sind in Spitalsbehandlung, 16 davon liegen auf den Intensivstationen, vier der Intensivpatienten waren vollständig geimpft. Die Zahlen steigen bei den Neuinfektionen und sinken bei den Impfungen. Im Juni wurden an nur einem Tag in Kärnten 12.000 Menschen geimpft. Jetzt werden in einer Woche 4.000 Erst- und Zweitimpfungen verabreicht.

Kaiser fordert gemeinsame Vorgaben

Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) spricht im ORF-Interview von Handlungsbedarf auf mehreren Ebenen: „Die Fallzahlen steigen exorbitant an. Wir merken generell ein leichtes Stagnieren bei Impfungen.“ Er erwarte sich in Hinblick auf die am Freitagabend stattfindenden Gespräche zwischen den neun Landeshauptleuten mit Alexander Schallenberg und Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein Offenheit bezüglich der nächsten Schritte: „Wir brauchen österreichweit gemeinsame Vorgaben.“

Kaiser erwartet Weichenstellungen

Er erwarte sich Weichenstellungen, über welche Bereiche in nächster Zeit befunden werden müsse. „Eine der wichtigsten Grundlagen für mich sind die Unterlagen von Kinderärzten, um bei Kindern und Jugendlichen gezielt vorgehen und Zweifel – so sie vorhanden sind – ausräumen zu können, wenn wir in nähere Impftätigkeiten gehen. Das ist in den nächsten Monaten zu erwarten.“

Vor allem unter den Kindern in den Schulen steigen die Coronavirus-Zahlen. In Kärnten sind aktuell 14 Klassen betroffen, ständig gebe es aber neue Zahlen, vor allem in Bezirk Wolfsberg, wo es mit 262 auch die höchste 7-Tage-Inzidenz in Kärnten gibt, sind mehrere Schulen betroffen. Schüler und Lehrer mussten in Quarantäne. Die Herbstferien sollten Entspannung – zumindest in den Schulen – bringen.

Kurath: Kontaktpersonen oft wenig kooperativ

Nicht nur die steigenden Infektionen und die sinkenden Impfzahlen bereiten dem Land Sorgen, auch das Contact-Tracing funktioniert nicht so, wie es sein sollte. Nicht nur, weil es zu wenig Contact-Tracer gibt, sondern weil die Infizierten selbst, aber auch betroffene Kontaktpersonen sich wenig kooperativ zeigen, wie der Coronavirus-Sprecher des Landes, Gerd Kurath, sagte.

Möglicherweise wollen die Betroffenen andere schützen und sagen deshalb nicht die Wahrheit, so Kurath. Das Durchbrechen von Infektionsketten gestalte sich dadurch immer schwieriger.

Neue Formulierungen für Impfungen

Seit Donnerstag gibt der Bund eine neue Sprechweise vor: Das Wort „Booster-Impfung“ wird nicht mehr verwendet. Es gibt nur noch die erste, zweite und dritte Dosis. Die vierte Impfung heißt ab sofort Auffrischungsimpfung. Man spricht auch nicht mehr vom Stich, sondern von der verabreichten Dosis, um die Menschen vor einer möglichen Impfung nicht abzuschrecken.

Auslastung der Spitäler

Bettenauslatung Kärntens Krankenhäuser Normalstationen: zwei Prozent Covid-Patienten (50), 88 Nicht-Covid-Patienten (2.229), zehn Prozent freie Tageskapazitäten (247)

Bettenauslastung Kärntens Krankenhäuser Intensivstationen: Zehn Prozent Covid-Patienten (16), 77 Prozent Nicht-Covid-Patienten (128), 13 Prozent freie Tageskapazitäten (22).

Im Klinkum Klagenfurt gilt ab 22.10. Stufe 2 des fünfstufigen Plans.