Peter Miessl war ein streitbarere Geist und immer auf Seiten der Kunst, wenn es darum ging, sie gegen Politik und gesellschaftliches Missverstehen zu verteidigen. Als knapp 20-Jähriger entdeckte er seine Liebe zur Kunst, die ihn sein Leben lang prägte. Aus der Sammeltätigkeit entwickelten sich auch tiefe Freundschaften. So wurde Miessl von Gilselbert Hoke gemalt und auch Alois Köchl porträtierte ihn im Jahr 1982.

Mehr als 200 Werke werden gezeigt
In der Stadtgalerie sind nun mehr als 200 Werke zu sehen. Ein Schatz, der bislang im Verborgenen blühte, sagte Alexander Gerdanovits von der Kulturabteilung der Stadt Klagenfurt: „Der Umfang dieser Sammlung war mir nicht bekannt. Sie spiegelt natürlich die Vorlieben von Peter Miessl wider aber es zeigt gleichzeitig auch einen Überblick über die Entwicklung der österreichischen Kunst seit den 1960er Jahren. Es sind auch viele Kärntner Künstlerinnen und Künstler dabei.“

Zu Peter Miessl Favoriten zählte die Wiener Malerin Martha Jungwirth. Diese Bilder sind erstmals öffentlich zu sehen. Ein weiterer Liebling des Sammlers war Peter Krawagna. Der Großmeister der Naturabstraktion denkt oft an den 2009 verstorbenen Freund: „Seine Stärke war die Gegenwart. Alles, was er gesehen und ihm gefallen hat, hat ihn interessiert und dann hat er natürlich gekauft.“
Umfangreiche Kunstsammlung
Ob von Anton Kolig, Franz Rosei, Reimo Wukounig oder Alfred Hrdlicka, sogar vom amerikanischen Schriftsteller und Maler Henry Miller sind Werke in der Sammlung. Mit letzterem gab es einen umfangreichen Schriftverkehr. Zoran Mušič ist ebenso vertreten wie Luigi Fontana und viele andere.

All diese Schätze sind seit Miessls Tod in den Händen seiner Witwe, die sich auch Gedanken über die Zukunft der Sammlung macht: „Uns schwebt natürlich ein kleines Museum vor, aber das wird nicht gehen. Vielleicht bei meiner Tochter, keine Ahnung. Aber die Sammlung bleibt zusammen.“

Die Sammlung Miessl ist bis Ende Jänner in der Stadtgalerie zu sehen und für Kunstfreunde im Land ein Muss.