Ob auf der Baustelle, auf der Universität oder im Krankenhaus: Security-Mitarbeiter sind derzeit beinahe überall gefragt. 44 Betriebe sind laut Wirtschaftskammer bereits gelistet, alleine im vergangenen Jahr sind fünf neue Unternehmen dazu gekommen. Die Coronavirus-Krise vergrößerte das Aufgabengebiet zusätzlich. Die Nachfrage nach „3-G-Kontrollen“ und Überwachung bei Betrieben oder Veranstaltungen ist inzwischen so groß, dass sie nur schwer bedient werden kann.

So musste vor einer Großdiskothek in Villach das Sicherheitspersonal für die Zutrittskontrollen um ein Drittel aufgestockt werden. Kein Einzelfall, sagte Sicherheitsdienstleister Christian Wernig: „Für Messen oder Großveranstaltungen sowie im Nachtbereich brauchen wir um ein Drittel mehr Personal, um das alles abzudecken.“

Bräuchte ein Drittel mehr Personal
Nur die notwendigen Arbeitskräfte zu finden, wird immer schwieriger, so Wernig: „Wir suchen wirklich Mitarbeiter aber so wie es ausschaut wohl vergebens. Ich könnte noch 50 Vollzeit-Mitarbeiter einstellen aber wir finden keine.“ Von dem Problem sind viele der insgesamt 44 Kärntner Gewerbetreibenden in der Bewachungsbranche betroffen. Die steigende Nachfrage nach Sicherheitsdienstleistern erklärte Berufsgruppensprecherin Manuela Eder-Riedl damit, dass viele Firmen und Betriebe unangenehme Tätigkeiten, wie etwa Zutrittskontrollen, lieber auslagern anstatt diese selbst durchzuführen: „Da hat man ein neutrales Bewachungsorgan.“

Und das lassen sich die Betriebe auch einiges kosten. Wie viel, darauf will sich die Branche nicht festlegen: „Das ist schwer zu sagen. Man muss das vor Ort besichtigen, man muss eine Bedarfsanalyse machen und dann ein korrektes Angebot erstellen. Das ist von Fall zu Fall verschieden.“

Lehre zum „Bewacher“ in Planung
Welche Voraussetzung jeder Security- Mitarbeiter erfüllen muss: „In erster Linie Unbescholtenheit. Jeder Mitarbeiter wird laut Gewerbeordnung überprüft,“ so Eder-Riedl. Aktuell wird auch gerade daran gearbeitet, die Qualifizierungsstandards in Österreich bis Ende des Jahres zu vereinheitlichen. Auch eine eigene Lehre zum „Bewacher“ ist in Planung.