Chronik

Bergnot: Frau verbrachte Nacht im Freien

Ein glückliches Ende hat eine Suchaktion in den Karawanken genommen. Eine 60 Jahre alte Frau verirrte sich am Freitag in der Nähe des Bärensattels. Die Nacht verbrachte sie im Freien, Samstagvormittag konnte sie unverletzt geborgen werden.

Die 60-Jährige aus dem Bezirk Villach wollte laut Polizei am Freitag vom Parkplatz der Stouhütte über den Bärensattel auf den Hochstuhl wandern. Da ihr jedoch der Weg zu schwierig wurde, wanderte sie auf den Bärentaler Kotschna, verlor jedoch auf dem Rückweg die Orientierung und verirrte sich in den dichten Latschenfeldern.

Daher setzte sie nach eigenen Angaben am Freitag gegen 20.00 Uhr einen Rettungsnotruf ab und gab dabei an, nicht verletzt zu sein, dass keine dringende Bergung notwendig wäre und sie sonst bis zum nächsten Tag warten wolle.

Frau hielt sich die ganze Nacht munter

In weiterer Folge verbrachte die Frau die Nacht im Freien und setzte Samstagfrüh neuerlich einen Notruf ab. Hubert Schuster von der Bergrettung Ferlach sagte im ORF-Interview: „Sie hatte warme Kleidung mit und sie wusste auch, dass sie nicht schlafen darf. Sie ist stehend im Latschenfeld gewesen und hat sich durch Bewegung warm gehalten. Sie hat nur mehr gewartet, dass es hell wird und hat dann versucht, den Weg zu finden. Das ist ihr aber nicht gelungen.“

Polizeihubschrauber und Bergretter
Bergrettung Ferlach

Daher setzte sie einen Notruf ab. Nach einer Suche durch zehn Mitglieder der Bergrettung Ferlach und dem Polizeihubschrauber Libelle konnte die Frau gegen 10.00 Uhr lokalisiert und vom Polizeihubschrauber zu einem Zwischenlandeplatz gebracht werden. Die 60-jährige war leicht unterkühlt, aber unverletzt: „Sie hat sich selbst bewegen können, sie ist selbst bis zum Hubschrauber gegangen und dann ist sie noch selbst mit dem Auto nach Hause gefahren.“

Eis und Schnee in höheren Lagen

Dass sich die erfahrene Bergsteigerin verirrt hatte, habe auch mit den derzeitigen Verhältnissen zu tun, so Schuster. In den höheren Lagen der Karawanken ist es schon winterlich. Viele Wege sind schon mit Schnee bedeckt, Markierungen nicht mehr zu erkennen: „Die Verhältnisse in höheren Lagen sind jetzt nicht einfach. Es ist teilweise auch eisig. Wir hatten gestern einen Einsatz in der Koschuta, wo man schon Steigeisen braucht und das wird komplett unterschätzt.“