Umwelt

Widerstand gegen Hochwasser-Schutzprojekt

Ein geplantes Hochwasser-Schutzprojekt im Natura 2000 Naturschutzgebiet Warmbad erhitzt in Villach die Gemüter. Die Stadt will zwei Bäche, den warmen und den kalten Bach, massiv verbauen. Widerstand kommt von einer Bürgerinitiative, die am Sonntag zu einer Informations-Wanderung samt Müllsammelaktion ins betroffene Gebiet einlädt.

Das Maibachl ist vielen ein Begriff. Vor allem nach intensiven Niederschlägen oder nach der Schneeschmelze füllen sich Naturbadewannen wie von Zauberhand mit warmen Wasser. In der Vergangenheit haben der warme und der kalte Bach im Bereich Warmbad aber nicht nur die Naturbadebecken gefüllt, sondern auch Keller und Häuser überschwemmt.

Die Stadt Villach will die Bäche deshalb verbauen, ausgelegt auf ein 100-jährliches Hochwasser, kurz HQ 100. Laut zuständigem Stadtrat Harald Sobe (SPÖ) seien bereits 90 Prozent des Projekts auf Schiene, es würden noch wasserrechtliche und technische Bescheide fehlen.

1.730 Unterschriften gesammelt

Ein Projekt in dieser Größenordnung ist allerdings für die Bürgerinitiative rund um Ingrid Krametter undenkbar. Die Villacherin hat bereits 1.730 Unterschriften dagegen gesammelt, denn große Hochwasserereignisse gebe es im Bereich Maibachl gar nicht, nur kleinräumige Überschwemmungen: „Es wird sehr viel Steuergeld verschleudert und es ist nicht notwendig. Es ist ein massiver Eingriff in das Naturschutzgebiet. Das wird schrecklich ausschauen. So kommt beim Hungerbach ein Erdwall hin, der wird fünfeinhalb Meter hoch sein mit einem Durchmesser von 25 Metern.“

Die Bürgerinitiative fordert eine Prüfung durch unabhängige Experten, wie groß die Hochwassergefahr im Bereich Warmbad ist. Statt einer massiven Verbauung wünscht sich Ingrid Krametter gelindere Mittel, beispielsweise ein Ausbaggern des Bachbetts: „Das Bachbett, wenn man sich das dort anschaut, das hat ja nur mehr 20 bis 25 Zentimeter Tiefe. Früher war das einen halben Meter tief und ich glaube schon, dass man zuerst einmal ein bisschen Geld sparen sollte, bevor man so ein riesiges Projekt startet und einmal schaut, was ist jetzt wirklich Sache.“

Stadt: Projekt sei notwendig

Für die Stadt Villach ist das Projekt notwendig, sie rechnet mit Kosten in der Höhe von etwa zwei Millionen Euro, die beinahe zur Gänze von Bund und Land getragen werden, aus einem Fördertopf für Hochwasserschutzprojekte, sagte der zuständige Stadtrat Harald Sobe. Sobald die letzten Genehmigungen vorliegen sei für ihn ein Baustart im Frühjahr denkbar.