Regelmäßig unternehmen Georg Santner und Edgar Lorenz von der Naturschutzabteilung des Landes eine Inspektionsfahrt zur Kapuzinerinsel mitten im Wörthersee. Die Insel ist aufgrund ihres Schilfbestandes seit Ende der 1960er Jahre als Naturdenkmal ausgewiesen.
Seit damals ist die Schilffläche aber um rund 70 Prozent zurückgegangen. Damit sich der Schilfbestand wieder erholen kann, wurde vor zwei Jahren im seichten Uferbereich ein Holzzaun errichtet. Dieser Zaun fängt die Wellen ab, damit das Schilf wieder nachwachsen kann. Denn eine der Ursachen für den Rückgang sei die Wellenenergie, ausgelöst von Motorbooten, sagte Lorenz: „Dieser Zaun soll die Wellenenergie brechen und innerhalb dieses Zaunes einen beruhigten Bereich schaffen.“
Kapuzinerinsel: Schutzzaun für Schilfgürtel
Der Schilfgürtel rund um die Kapuzinerinsel im Wörthersee ist seit den 70er Jahren um rund 70 Prozent kleiner geworden. Hauptgrund dafür sind die Wellen der vielen Motor- und Elektroboote. Vor zwei Jahren wurde deshalb ein mehrere hundert Meter langen Holzzaun errichtet. Dieser Zaun fängt die Wellen ab, damit kann das Schilf wieder nachwachsen.
Lebensraum für viele Arten
Der Schilfgürtel rund um die Insel ist der artenreichste Lebensraum am See. Fische, Insektem, Amphibien, die Würfelnatter, vor allem sehr viele Vogelarten nützen das Schilf als Brutplatz, so Santner: „Man kennt die Schilfrohrsänger-Arten, aber auch die Rohrdommel lebt im Schilf sowie die Zwergdommel. Wir haben einmal auf der Kapuzinerinsel einen Purpurreiher beobachten können, eine eher seltene Beobachtung. Aber auch Säugerarten, wie die Spitzmaus oder Bisamratte haben im Schilf ihren Lebensraum und natürlich ganz viele Insektenarten.“
Der gesamte seichte Bereich östlich der Kapuzinerinsel war früher mit Schilf bewachsen. Geblieben sind abgestorbene Stoppelfelder. Das Schilf ist nicht nur Lebensraum für viele Arten, es hält die Insel gewissermaßen auch zusammen, so Lorenz: „Durch die Wellenenergie wird Boden abgetragen, dann entsteht eine Abbruchkante. In Folge dessen werden die Wurzeln des Schilfs freigelegt und sterben dann ab. Das hat natürlich die Auswirkung, dass die Insel mit der Zeit kleiner wird.“
Schilf wächst langsam wieder nach
Der Schutzzaun soll die Energie der Wellen abfangen. Im ruhigen Wasser dahinter kann das Schilf wieder wurzeln und sich ausbreiten. Und das tut es auch: „Vor zwei Jahren, bevor der Zaun errichtet wurde, waren gewisse Stellen komplett frei. Und jetzt sieht man, dass der Rohrkolben wieder kommt.“
Das Abzäunen und das Fahrverbot für Motorboote auf der Südseite der Insel funktionieren. Damit sollte sich der Schilfbestand in den kommenden Jahren langsam wieder erholen.