Stanitzel mit Eis
APA/HERBERT PFARRHOFER
APA/HERBERT PFARRHOFER
Gesundheit

Welternährungstag: Überfluss macht krank

Der 16. Oktober ist ein Tag mit mehreren Bedeutungen: Welternährungstag, Welthungertag und Welttag des Brotes. Während in vielen Erdteilen immer noch Menschen an Hunger sterben, ist es in der ersten Welt der Überfluss, der krank macht, aber auch das Klima schädigt.

70 Kilo Essen landet in Kärnten pro Kopf im Mistkübel. Davon gehen zumindest Schätzungen aus. Hochgerechnet sind das mehr als 37.000 Tonnen wertvolle Lebensmittel im Müll. Die Gründe liegen auf der Hand, sagt Kärntens Pionierin gegen Lebesmittelverschwendung, Elke Oberhauser: „Früher hieß es immer, man muss die Hungrigen satt machen. Jetzt muss man die Satten quasi hungrig machen. Die Ernährungsindustrie tut alles dafür, dass wir kaufen, kaufen, kaufen.“

Grundlagen zur Lebensmittelzubereitung fehlen oft

Als Folge werden dann viele Lebensmittel weggeworfen. Denn Viele würden vor einem vollen Kühlschrank stehen, aber ohne Rezepte gar nicht wissen, was daraus gekocht werden kann, beklagt Oberhauser: „Es ist da quasi eine ganze Generation weggebrochen. In den Schulen wird nicht mehr so viel im Kochunterricht vermittelt. Es wird zu Hause nicht mehr so viel gekocht, weil die Menschen viel auswärts sind und arbeiten.“ Es fehle vielfach auch das Grundwissen, wie man zum Beispiel Lebensmittel richtig lagere.

Wieder Kochen lernen

Deshalb gibt es immer mehr Initiativen, die wieder Basis-Kochkenntnisse vermitteln wollen. In Workshops oder Videos im Internet, wie es auch Elke Oberhauser macht. Sie gibt darin Tipps, wie man zum Beispiel aus Kartoffeln das Beste heraushole: „Auch mit wenigen Zutaten kann ich trotzdem günstig und gut kochen. Ich muss nicht immer ein Fertiggericht oder das Teuerste kaufen.“

Steigende Lebensmittelpreise könnten in Teilbereichen auch eine Chance sein, dass die Verschwendung zurückgeht. Weggeworfenes Essen sei bares Geld, sagt Oberhauser, aber auch eine Gefahr, dass noch mehr in die Armut abrutschen könnten. Auch in Sachen Klimaschutz habe weggeworfenes Essen eine ganz schlechte CO2-Bilanz.