Fahnen vor Gemeindeamt Krumpendorf
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Wirtschaft

Gemeindebund: Mehr Geld für Bürgermeister

Die Bürgermeister wollen eine Gehaltserhöhung von fünf bis 20 Prozent, je nach Einwohnerzahl ihrer Gemeinde. Die letzte Erhöhung liegt fünf Jahre zurück, aber immer noch verdienen die Gemeindechefs weniger als im Bundesdurchschnitt, hieß es von SPÖ, ÖVP und FPÖ im Gemeindebund.

Zwischen 3.100 und 7.600 Euro brutto verdienen die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister in Kärnten, wobei in den kleinen Gemeinden bis 1.000 Einwohner am wenigsten gezahlt wird und in den großen wie Wolfsberg mit rund 25.000 Einwohnern am meisten.

Bürgermeister wollen Gehaltserhöhung

Kärntens Bürgermeister wollen mehr Gehalt. Sie fordern eine Gehaltserhöhung von fünf bis 20 Prozent, je nach Einwohnerzahl ihrer Gemeinde.

Höherer Verdienst in Statutarstädten

Die autonomen Städte Klagenfurt und Villach sind vom Gemeindebund nicht mitgerechnet, dort verdienen die Bürgermeister noch wesentlich mehr. Die drei Fraktionen im Gemeindebund zeigten sich einig, dass es zu der Erhöhung kommen soll.

Bei der heurigen Gemeinderatswahl habe sich gezeigt, dass es – vor allen nicht in manchen kleinen Gemeinden – garnicht leicht war, genügend Kandidaten für die Gemeindepolitik zu finden. Das Gehalt für die Bürgermeister sei dort im Vergleich zur Verantwortung, zum Arbeitsaufwand und vor allem auch zu möglichen Haftungsfällen zu niedrig, zeigten sich Günther Vallant (SPÖ), Christian Poglitsch von (ÖVP) und Gerhard Altziebler (FPÖ) im Präsidium des Gemeindebundes einig.

FPÖ: Landespartei gegen Erhöhung

Am Dienstag, vier Tage nach der Pressekonferenz des Gemeindebundes, sprach sich die Landespartei der FPÖ gegen die Erhöhung der Bürgermeistergehälter aus. Die FPÖ werde Gehaltserhöhungen von bis zu 22 Prozent im Landtag nicht unterstützen, sagte Parteichef Erwin Angerer in einer Aussendung, die Landesregierung müsse „angesichts der massiven Teuerungen und einer Explosion der Energiepreise“ armutsgefährdeten Menschen unter die Arme greifen und nicht Politikergehälter erhöhen.

Übersicht Bürgermeistergehälter Kärnten
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Kärnten unter Bundesdurchschnitt

Dass es schon vor fünf Jahren eine gar nicht so geringe Erhöhung gab, wird bestätigt. Allerdings sei man in Kärnten immer noch unter dem österreichischen Durchschnitt, was die Bürgermeistergehälter betreffe. Im Burgenland etwa verdienen die Bürgermeisterinnen bzw. Bürgermeister – je nach Einwohnerzahl ihrer Gemeinden – aufgerundet zwischen 2.400 Euro und 4.900 Euro, in Salzburg dagegen zwischen 4.800 Euro und fast 9.000 Euro, Kärnten liegt da tatsächlich unter dem Bundesdurchschnitt.

Für die Erhöhung ist der Kärntner Landtag zuständig. Dort seien SPÖ, ÖVP und Freiheitliche gesprächsbereit, heißt es aus dem Präsidium des Gemeindebundes, wo die gleichen Parteien vertreten sind.

Köfer gegen Erhöhung

Nur das Team Kärnten, das keinen Sitz im Gemeindebund hat, sprach sich in einer Reaktion gegen die Erhöhung aus. Parteichef Gerhard Köfer, der Bürgermeister in Spittal an der Drau ist, will in der nächsten Landtagssitzung einen Antrag einbringen, wonach die geplante Erhöhung gestoppt werde. Die Kosten der Erhöhung werden auf rund eine Million Euro geschätzt.

Den „Meinungsschwenk“ der FPÖ begrüßte das Team Kärnten in einer Aussendung.