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Resolution gegen Bahnlärm unterzeichnet

Die Lärmbelastung durch Güterzüge im Kärntner Zentralraum beschäftigt Städte, Gemeinden und Bürgerinitiativen seit Jahrzehnten. Um gemeinsam gegenüber dem Bund aufzutreten, wurde jetzt eine Resolution unterzeichnet. Wesentliche Forderung ist eine eigene Trasse für den Güterverkehr.

Seit mehr als 20 Jahren wird bereits über eine Verbannung der Güterzüge von der Strecke zwischen Klagenfurt und Villach diskutiert. Anrainerinnen und Anrainer klagen über eine unerträgliche Lärmbelastung. Mit einer gemeinsamen Resolution, die am Freitag im Spiegelsaal der Kärntner Landesregierung unterzeichnet wurde, wollen das Land, Städte und Gemeinden, Vertreterinnen und Vertreter der Landtagsfraktionen, der Wirtschaft, des Tourismus und der Bürgerinitiativen gegenüber dem Bund auftreten.

Resolution gegen Bahnlärm unterzeichnet

Die Lärmbelastung durch Güterzüge im Kärntner Zentralraum beschäftigt Städte, Gemeinden und Bürgerinitiativen seit Jahrzehnten. Um gemeinsam gegenüber dem Bund aufzutreten, wurde jetzt eine Resolution unterzeichnet. Wesentliche Forderung ist eine eigene Trasse für den Güterverkehr.

„Unser gemeinsames Ziel ist es, dass man auf Bundesebene, sprich Verkehrsministerium und ÖBB, der entsprechenden Verantwortung nachkommt und die Güterverkehrstrasse für den Kärntner Zentralraum in den Rahmenplan aufnimmt. Erst dann können wir die nächsten Schritte setzen und ganz Kärnten steht geschlossen hinter dieser Forderung“, so Mobiltätsreferent Sebastian Schuschnig (ÖVP)

Kaiser: „Bunter, breiter Mix an Maßnahmen“

Weil es an die 30 Jahre dauern könnte, bis eine Güterverkehrstrasse in Betrieb geht, werden auch Investitionen in Lärmschutz auf der bestehenden Strecke gefordert, so Landeshauptmann Peter Kaiser: „Wir fordern auf, dass es zu raschen Auswechselung, dort wo es noch nicht passiert ist, in Richtung geräuscharmer Waggons, Lärmschutzvarianten kommt. Dass es auch zu Flüsterzügen im Einsatz kommt, dass es zu schallhemmenden Bahnkörperbauten kommt, dass wir aber auch Geschwindigkeitsbeschränkungen als ein Mittel der Lärmreduzierung mit einbeziehen. Also ein bunter, breiter Mix an Maßnahmen“.

Forderungen, die auch von den anwesenden Bürgerinitiativen unterstützt wurden, so einer ihrer Vertreter vom Verein „Stop den Bahnlärm“ Christoph Neuscheller: „Unser Standpunkt war schon immer, dass wir dieses Gesundheitsproblem des Güterzugbahnlärmes langfristig nur in den Griff bekommen, wenn wir diesen Lärm aus den Ballungszentren herausholen, indem man eine neue Trasse baut. Gleichzeit muss in einen echten Lärmschutz investiert werden, weil es zu lange dauert, die Gütertrasse zu bauen, und weil es ja jetzt schon viel zu laut ist“.

Bürgerinitiative enttäuscht

Im Zuge der Verabschiedung der Resolution, bekräftigten auch alle Vertreter der Parteien im Kärntner Landtag die klare Position, die Bevölkerung im Land vor Bahnlärm zu schützen. Klubobmann Gernot Darmann (FPÖ) forderte die rasche Umsetzung sämtlicher notwendiger Schutzmaßnahmen. „Wir sprechen mit einer Stimme, wir sind uns einig. Die Entscheidungen werden aber in Wien getroffen, daher ist der Schulterschluss im Sinne der Kärntner Bevölkerung auch dort von Nöten. Der Nationalrat muss den Kärntner Auftrag ebenso wahrnehmen“, erklärte Darmann.

Im Nationalrat stimmten ÖVP und Grüne am Donnerstag jedoch gegen einen gemeinsamen Antrag von FPÖ, SPÖ und Neos, der die Kärntner Resolution in die Umsetzung hätte bringen sollen. „Wir sind sehr enttäuscht darüber, dass wenn es dann tatsächlich um schnelle Maßnahmen geht, die ÖVP auf Bundesebene, aber auch die Grünen im Nationalrat gegen sofortigen Lärmschutz in Kärnten und gegen die Fertigstellung der Koralmbahn (Güterverkehrsumfahrung Klagenfurt – Wörthersee – Villach) sind. Wir haben also am Freitag etwas in Kärnten offiziell und medienwirksam unterfertigt, was bereits am Donnerstag im Nationalrat – insbesondere von den Kärntner ÖVP und Grünen Abgeordneten – abgelehnt wurde“, so Herbert Zankl-Omann von der Bürgerinitiative „Stopp Bahnlärm Villach“.

ÖBB: 25 Millionen in Lärmschutz investiert

In einem schriftlichen Statement der ÖBB heißt es, die Anliegen der Kärntner Bevölkerung hinsichtlich Lärmbelästigung werden sehr ernst genommen. Bisher seien in den Bestands-Lärmschutz entlang des Wörthersees bereits 25 Millionen Euro investiert worden.