Umwelt

Kleinwasserkraft versorgt 25.000 Haushalte

Beim Erreichen der Klimaziele spielen auch Kleinwasserkraftwerke eine Rolle. Beim jährlichen Branchentreffen wurde über Themen wie beispielsweise Ausbaupotenziale oder ökologische Rahmenbedingungen diskutiert. In Kärnten produziert die Kleinwasserkraft derzeit so viel Strom, wie 25.000 Haushalte benötigen.

Österreichweit produzieren Kleinwasserkraftwerke mit sechs Terrawattstunden bereits zehn Prozent des gesamten Strombedarfs. Zweieinhalb bis drei Terrawattstunden könnten noch ausgebaut werden, heißt es vom Verein Kleinwasserkraft Österreich, der auch in Kärnten noch Ausbaupotenzial sieht. Derzeit gibt es in unserem Bundesland knapp 400 Kleinwasserkraftwerke. Sie produzieren mit knapp einer Terrawattstunde etwa 16 Prozent des Stromverbrauchs im Land, sagte Paul Alblinger vom Verein für Kleinwasserkraft Österreich. „Das entspricht in etwa 25.000 Haushalten, die durch die Kleinwasserkraft direkt versorgt werden könnten.“

Kärnten prädestiniert für Kleinwasserkraft

Und die Zahl könnte in Kärnten noch weit aus größer ausfallen, so Alblinger, eignet sich unser Bundesland mit seinen zahlreichen Gewässern und Bergen doch sehr gut für die Kleinwasserkraft. „Grundsätzlich sind das einmal die wichtigsten Voraussetzungen. Natürlich brauch man auch ein Stromnetz, um den produzierten Strom abzutransportieren, aber historisch gesehen, ist gerade die Dezentralität der Kleinwasserkraft ein wirklich wichtiger Punkt, weil wir unsere Kundinnen und Kunden auch dezentral versorgen können und für die Netzstabilität sorgen“.

Verbesserungsgebot

Vor allem bereits auf bestehende Anlagen in Gewässern könnte aufgebaut werden. Natürlich unter Einhaltung der sehr strengen Wasserrahmenrichtlinie. „Diese schreibt vor, dass bei Neuprojekten oder auch bei Wiederverleihungen immer der Stand der Technik gewahrt werden muss. Es gilt zu Überprüfen, ob es zu Verschlechterungen des ökologischen Zustanden kommt. Dann ist die Bewilligung zu versagen. Grundsätzlich gibt es ein Verbesserungsgebot, der ökologische Zustand muss mit jeder Maßnahme verbessert werden“, so Alblinger. Das sei gerade für ältere Anlagen eine Herausforderung und mache sie nicht günstiger. Die Herausforderung sei aber lösbar.

Schwerer Stand am Markt

Auf dem Markt tun sich die Kleinwasserkraftbetreiber aber noch schwer. Die Forderung der Branche: "Wir konkurrieren mit Atomstrom, der bei uns im Netz ist, wir konkurrieren mit Braunkohle-Strom, der bei uns im Netz ist. Dieser ist sehr hoch subventioniert und das muss ausgeglichen werden. Solange es kontraproduktive Subventionen gibt, ist es schwer möglich Kleinwasserkraftstrom marktfähig zu halten, so Alblinger.

Hoffen auf „fairere Rahmenbedingungen“

Vom erneuerbaren Ausbaugesetz erwartet man sich nun fairer Rahmenbedingungen und zusätzliche, finanzielle Unterstützung für Investitionen. Auch für Energiegemeinschaften könnten sich Kleinwasserkraftwerke durch die hohe Verfügbarkeit von Strom gut eignen. „Nämlich dass man sich gemeinsam in einer Gemeinde oder als Gemeinde eine Anlage teilt und den dort produzierten Strom auch günstiger nutzen kann“, so Paul Alblinger.