Bis zu zehn Stunden am Tag sitzt der Graveurmeister Schmölzer an seinem Arbeitsplatz in der Werkstätte. Er hat mittlerweile einen der letzten der mehr als 1.000 Teile seines Gewehres in Arbeit, das er vor 40 Jahren gekauft hat und seitdem mit noch nie gesehenen Gravuren veredelt.
Das wohl teuerste Gewehr der Welt
Franz Schmölzer und Franz Nott arbeiten in ihrer Werkstatt seit 40 Jahren am wohl teuersten Gewehr der Welt. Fast fünf Kilogramm Gold sind bereits verarbeitet, und nach 60.000 Arbeitsstunden ist noch immer nicht Schluss.
Bisher fünf Kilogramm Gold verwendet
Fünf Kilogramm Gold wurden bis jetzt verwendet. Alle Figuren und Szenen, die das Gewehr schmücken, sind einem 4.000 Jahre alten Halsschmuck der Skythen nachempfunden, die als Reitnomaden in Russland lebten. Der Graveurmeister hat den Anspruch, diese Perfektion aufzunehmen und das Unmögliche möglich zu machen, auch mit Hilfe spezieller Vergrößerungsgläser.
Schmölzer: „Da wird Feingold in Stahl hineingetrieben und gleichzeitig modelliert. Am gesamten Gewehr sind locker über 1.000 Motive. Da bin ich praktisch schon über 40 Jahre dabei. Wenn man einmal dabei ist, kann man nicht mehr loslassen. Ich hoffe, dass ich im nächsten Jahr fertig werde.“ Einige Teile seien noch zu machen, sagte Schmölzer, etwa der Jagdriemen und der Gewehrkoffer, „da kommen noch einige Stunden dazu“.
Teuerstes Messer um 300.000 Euro
Und während in einem Teil der Werkstatt das mehrere Millionen Euro teure Jagdgewehr entsteht, wird auf der anderen Seite von Goldschmiedemeister Nott am teuersten Messer der Welt gearbeitet. Wert: 300.000 Euro.
Mit der Leidenschaft komme auch die Perfektion, sagt Nott: „Die Routine erlaubt es, dass man sagt, man macht ein Loch in das Elfenbein, und da passiert kaum etwas. Aber wenn man sich verbohren würde, hätte man ein großes Problem, weil das kann ich nicht mehr wettmachen. Beim Gold könnte man etwas dazu löten. Beim Elfenbein geht das nicht mehr.“
Noch einige hundert Arbeitsstunden nötig
Mit Hilfe eines privaten Sponsors können Gewehr, Messer und Aufbewahrungskiste fertiggestellt werden. Der weltbekannte Messermacher Thomas Schurian ist für die Vermarktung des mehrere Millionen Euro teuren Jagdgewehrs zuständig.
Er hat Kontakte zu Prominenten wie Arnold Schwarzenegger und Wladimir Putin. Bis die Waffe fertig ist, sind noch einige hundert Arbeitsstunden nötig. Nun begleitet auch ein Kamerateam die letzten Arbeiten.
„Brauchen noch ein bis zwei Kilogramm Gold“
Schurian: „Wir haben einen Finanzier gefunden, der uns die Möglichkeit gibt, noch ein bis zwei Kilogramm Gold zu kaufen, um das Projekt fertigzustellen, und ich versuche, das Mastermind hinter der Vermarktung zu sein. Aber die wirklichen Künstler sitzen nebenan. Ich darf es begleiten und versuche, dass es die Leute zu Gesicht bekommen, die das verstehen und respektieren, was Kunsthandwerk in Österreich bedeutet.“
Ein Blick noch, dann gehen die edlen Teile bis zum Zusammenbau der Waffe im nächsten Jahr wieder zurück in den Banksafe.